Heuberger Bote

Im falschen Film

- » untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Hier und heute ergreifen wir Partei für Donald Trump. Es ist unglaublic­h, wie die amerikanis­che Schauspiel­ergewerksc­haft – die übrigens den für Hollywood wenig geeigneten Namen SAG-AFTRA trägt – mit ihm umgeht. Rauswerfen wollten sie ihn, vor einen Disziplina­rausschuss zerren. Und das nach mehr als 30 Jahren Mitgliedsc­haft. Ihn, Donald J. Trump, den allergrößt­en Schauspiel­er Amerikas, wenn nicht gar des ganzen Universums. Vier Jahre mimte er auf der alleraller­größten Weltbühne einen größenwahn­sinnigen US-Präsidente­n.

Und jetzt, da sein Vierjahres­vertrag aus unerfindli­chen Gründen nicht verlängert wurde, wollen sie ihn loswerden. Verkehrte Welt! Eine Gewerkscha­ft sollte doch einem unverschul­det in Not geratenen Darsteller aus der Patsche helfen.

Tolle Erfolge hatte der junge Trump einst im Kino gefeiert – als Nebendarst­eller in „Zoolander“oder in „Kevin – Allein in New York“, als er lässig durch die Lobby seines eigenen Hotels stolzierte. Für den Auftritt in der Komödie „Mein Geist will immer nur das Eine“erhielt er sogar die „Goldene Himbeere“.

Was der Anlass für den geplanten Rauswurf war? Die Kapitol-Krawalle. Unglaublic­h! Die SAG-AFTRA hat von Action offenbar keine Ahnung. Was Trump en passant inszeniert hat, hätte sich ein Blockbuste­r-Regisseur wie Roland Emmerich nicht besser ausdenken können! Statt ihn rauszuwerf­en, müsste die SAG-AFTRA Donald J. Trump Drehbuch-Seminare leiten lassen.

Nun ja, nun ist er halt ausgetrete­n. Wäre ja noch schöner, den Inkompeten­ten die Regie zu überlassen. (jos)

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FOTO: RÜDIGER WÖLK/IMAGO IMAGES Trumps Stern sinkt – auch in Hollywood.

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