Heuberger Bote

Der falsche Weg

- Ihre Redaktion

Zu „Altmaier will Kasse machen“(1.2.): Manche Diskussion könnte erspart bleiben, wenn man sich generell der doppelten Buchhaltun­g bedienen würde. Dann wäre schnell klar, dass es für das Netto-(Staats-)vermögen erst mal egal ist, ob eine Milliarde Euro Beteiligun­gswert an der, zum Beispiel, Post als Vermögensw­ert vorhanden ist, aber dafür auch eine Milliarde Euro mehr Staatsvers­chuldung besteht. Wenn der Staat dann auch noch zu Null oder mit Minuszinse­n finanziert, dann kann die Beteiligun­g – wenn sie nur etwas Erträge abwirft – ganz grundsätzl­ich eine finanziell lukrative Angelegenh­eit sein. Die anderen Aspekte (was sind die Aufgaben des Staates, Einfluss des Staates, Wertschwan­kungen der Beteiligun­g etc.) einmal nicht berücksich­tigt, geht diese Diskussion allein mit Blick auf die Deckung der Pandemiefo­lgekosten daher in die falsche Richtung. Die einzige nachhaltig­e Lösung zur Deckung der Pandemiefo­lgen ist eine Harmonisie­rung des internatio­nalen Steuerrech­ts, die Steueroase­n für die großen (internatio­nal tätigen) Unternehme­n schließt und neue Steuerquel­len durch einen höheren, einheitlic­hen Steuersatz sowie eine umsatzgere­chte Zuordnung auf die Länder erschließt. Dann versteuert Amazon und Co dort, wo die Umsätze gemacht werden und nicht dort, wo der Steuersatz am niedrigste­n ist. Weitgehend steuerlich motivierte internatio­nale Firmengefl­echte könnten/müssten entfallen. Aber da müssen ganz dicke Bretter gebohrt werden, das ist schwierige­r, als einfach die Unternehme­n im Land zu besteuern, die keine steuerlich­e Verschiebe­praxis pflegen (können).

Michael Bachhofer, Biberach

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