Kein Kracher, aber gute Hausmannskost
Tatort: Rettung so nah (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr) - Mehr als 700 Angriffe auf Rettungskräfte wurden 2020 in Deutschland polizeilich erfasst. Jetzt nimmt sich der „Tatort“dieses Themas an und zwar mit ei- nem der qualitativ zuverlässigsten Teams. Denn auf die Dresdner Kommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel), die zuletzt bei einem Ausflug ins Horrorgenre überzeugten, ist auch jetzt Verlass. Was Polizeichef Peter Schnabel (Martin Brambach) am Ende sogar mit Umarmungen honoriert.
Gerufen werden die beiden Frauen, als am Elbufer der syrische Sanitäter Tarik tot im Rettungswagen liegt, erstickt mit einer Plastiktüte. Seine Kollegin Greta war mit einer obdachlosen Patientin beschäftigt, hat nichts mitbekommen. Ermittelt wird in alle Richtungen. Auch auf der Wache, wo es zwischen den Kollegen kriselt. Brisant wird’s, als ein weiteres Einsatzfahrzeug angegriffen wird. Verdächtige und Verhöre nehmen zu, falsche Fährten auch.
Vielleicht nicht gerade ein Kracher, dieser fünfte Dresden-„Tatort“mit diesem Team, aber immerhin gute und temporeiche Hausmannskost, die Regisseurin Isabel Braak da abliefert. Sehenswert ist die Folge vor allem wegen der interessanten Einblicke ins Rettungswesen. Und wegen Luise Aschenbrenner als Greta, die als junge, alleinerziehende Mutter und Sanitäterin still und leise an ihrer Überforderung zugrunde geht.