„Scheinheilige Politik“
Ebenfalls zu Corona äußert sich folgender Leser:
Wie scheinheilig die hiesige Politik doch ist, aber die Stadt Tuttlingen hat ja als Innenstadt-Beleuchtung einen überdimensionalen Heiligenschein (kann man auch Selfies darunter machen), aber warum nimmt man komischerweise die Narrenbändel runter? Animieren die Bändel irgendeinen, sich als Virus zur Fasnet zu verkleiden? Ich glaube nicht, weil der Landkreis Tuttlingen ist ja immer noch unter den Top drei in BadenWürttemberg – vor Stuttgart und Freiburg. Leider ist das nicht die Bundesliga-Tabelle.
Damals, am Anfang der Pandemie, kontrollierte man einen Bus aus Ischgl, der nach Trossingen fuhr, nicht! Im Folgenden erkrankten vermehrt Menschen an Corona und es starben einige daran. Landrat Bär sagte daraufhin: „Es ist nicht die Aufgabe des Gesundheitsamtes Tuttlingen, die Teilnehmer von der Skiausfahrt nach Ischgl abzutelefonieren.“
Und nun, zig Monate später – seine Worte zu der Wandergruppe: „Das Verständnis ist verloren gegangen, wie wichtig die Nachverfolgung der Kontakte is.“Nur so ließen sich Infektionsketten brechen.
Von Ignoranz und Arroganz über mutmaßliche Fremdenfeindlichkeit – die Ausländer sind schuld – suggerierte man der Bevölkerung. Ein OB Beck sprach von Hilferuf, als er mit den ausländischen Mitbürgern sprach und ein Landrat Bär sagte: Vermehrt Türken sind positiv getestet worden (SWR Mediathek). Und nun wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben, es wird von harten Bestrafungen geredet und es kommt einer öffentlichen Hexenjagd/Hexenverbrennung gleich.
Dass diese Menschen fahrlässig gehandelt haben, ist klar und auch absolut nicht in Ordnung, aber dass sie jetzt Angst vor Gewalt haben müssen, weil Politiker von ihren Fehlern ablenken, ist schäbig.
Tom Grimm, Tuttlingen