„Ziele nicht verwässern“
Förderverein Krankenhaus Spaichingen macht Druck: Zu wenig bewege sich am „Gesundheitscampus“
(pm) - Der Förderverein Krankenhaus Spaichingen, der den Protest der Schließung der großen bettenführenden Abteilungen gebündelt hat, ist mit der Entwicklung alles andere als zufrieden. Warum, fasst er in einer Mitteilung zusammen und schlägt den Mitgliedern vor, die Vereinssatzung so zu ändern, dass das Vereinsziel der medizinischen Versorgung mit größerem Nachdruck für die Pläne am Standort verfolgt werden kann.
15 Monate nach der Kreistagsentscheidung im Oktober 2019, die stationären Klinikstrukturen aus Spaichingen nach Tuttlingen zu verlagern und anstelle dessen ein „IGZ“nach der Konzeption des Büros Oberender aufzubauen, werde von den Verantwortlichen immer wieder darauf verwiesen, welche Aufgaben schon erledigt seien. Verhandlungen seien geführt worden, zum Beispiel mit dem Sozialministerium, den Krankenkassen, der Ärztekammer, dem Regierungspräsidium und weiteren Entscheidungsträgern.
Die Bezeichnung „IGZ“sei zugunsten des Begriffs EAV (erweiterte ambulante Versorgung) verlassen. Damit sei allerdings keine Änderung der Konzeption und der Kreistagsentscheidung verbunden, so wurde gesagt. Zum Aufbau einer „solitären Kurzzeitpflege“für die Region, das heißt, einer für sich allein stehenden und nicht an eine Pflege-Einrichtung unmittelbar angeschlossenen Kurzzeitpflege, einem weiteren wichtigen Baustein der Kreistagsentscheidung, haben Verhandlungen mit einem potenziellen Träger stattgefunden.
Die Entscheidung, dass das Zentrum für ambulante Operationen (ZAO) in Spaichingen verbleibe und organisatorisch ertüchtigt werde, sei getroffen. Die Verantwortung für den Aufbau dieser Strukturen und die Gewinnung der erforderlichen Ärzte wurde der Firma Diomedes übertragen.
Alle diese Punkte seien aus der Sicht des Fördervereins wichtige Bausteine und wichtige Teile des Vorhabens, einen funktionsfähigen „Gesundheitscampus“an der Stelle der geschlossenen Klinik aufzubauen.
„Doch leider sind trotz der mittlerweile langen Zeit des Verhandelns weder die für die EAV und die Kurzzeitpflege erforderlichen Verträge geschlossen, noch die beschlossenen Organisationsstrukturen vertraglich geregelt. De facto ist somit immer noch nicht auch nur ein
Teil der vom Kreistag beschlossenen Konzeption im konkreten Aufbau. Die Gewinnung der für die neuen Strukturen notwendigen Ärzte war bisher ebenfalls ausgesprochen unergiebig“, so das Urteil des Vereinsvorstands.
Die Tatsache, dass inzwischen für das MVZ des Klinikums eine Kinderärztin gewonnen wurde, fülle zwar den dringenden schon jahrelang bestandenen Bedarf, bedeute jedoch keinen Fortschritt bezüglich der EAV auf dem Gesundheitscampus. „Gute Ideen gingen aus einem aufwändig durchgeführten Prozess der Bürgerbeteiligung hervor. Doch sind diese nur ergänzend zu den vom Kreistag „gesetzten“Strukturen umsetzbar. Dafür hat das alles schon sehr viel Geld gekostet“, so der Verein.
„Wir sind aber immer noch von unserem Ziel der bestmöglichen Gesundheitsversorgung der Menschen in Spaichingen und im nördlichen Landkreis weit entfernt. Ein stabiler und zukunftsfähiger Gesundheitsstandort Spaichingen ist leider noch nicht da. Unsere Vision, dass dort umfassende, ganzheitliche medizinische Angebote für Menschen allen Alters angeboten werden und sich dadurch die Gesundheit und Lebensqualität der Bürger sowie die Attraktivität der Region spürbar verbessert, muss zäh weiter erkämpft werden.“
Dies seien die neuen Ziele des Fördervereins. Darüber und über eine damit verbundene Änderung der Satzung, solle eine Mitgliederversammlung beschließen, sobald wieder eine durchführbar ist. „Wir wünschen uns, dass das Gesundheitszentrum Spaichingen zu einem in die ganze Region ausstrahlenden Standort mit einem wichtigen Stellenwert für die Gesunderhaltung werden soll. Dafür müssen nach wie vor alle Kräfte gebündelt werden.“
Eine Verzettelung in unterschiedliche Projekte an vielen Orten der Region schwäche das Projekt. Der Verein und seine Arbeit seien die Garanten dafür, dass die Ziele nicht verwässert würden. „Dafür braucht der Verein noch weitere Mitglieder!“
Wer oder einer Mitgliedschaft hat, kann sich bei Kurt Klaiber, Telefon 07424/ 5947 oder per Mail unter kurt.klaiber.foevks@unity-mail.de melden.