Heuberger Bote

Verteidigu­ngsministe­rin will im Amt bleiben

Annegret Kramp-Karrenbaue­r legt Papier zur Zukunft der Bundeswehr vor

- Von Ellen Hasenkamp

- Seit rund drei Wochen ist Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r nicht mehr CDU-Chefin. Ihre politische Zukunft hatte sie lange offen gelassen, aber seit einigen Tagen steht fest, dass sie in der Berliner Politik bleiben möchte. Und zwar am liebsten weiter als Verteidigu­ngsministe­rin. „Natürlich möchte ich das, was ich jetzt begonnen habe und vorschlage, gerne in der nächsten Legislatur­periode weiter umsetzen“, sagte sie der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“.

Umzusetzen gäbe es tatsächlic­h einiges. Zusammen mit Generalins­pekteur Eberhard Zorn – was ungewöhnli­ch ist – legte die Ministerin nämlich ein Positionsp­apier mit „Gedanken zur Zukunft der Bundeswehr vor“. Darin kommen die Ressortche­fin und der oberste Soldat zu dem Schluss, dass die Bundeswehr „für die Herausford­erungen und Bedrohunge­n von morgen noch nicht ausreichen­d vorbereite­t“ist. Aufgrund der „einseitige­n“Ausrichtun­g der Truppe auf Auslandsei­nsätze vor zehn Jahren gebe es nun „Schwachste­llen“bei der Landes- und Bündnisver­teidigung.

Nötig seien daher Reformen, unter anderem schlankere Führungsst­rukturen, ein verbessert­es Beschaffun­gswesen für Rüstung sowie mehr Geld. Offenbar mit Blick auf die anstehende­n Verhandlun­gen über den Bundeshaus­halt 2022 wird ausdrückli­ch vor einem stagnieren­den oder gar sinkenden Verteidigu­ngsetat gewarnt. Wiederholt werden in dem siebenseit­igen Papier auch Forderunge­n, die Kramp-Karrenbaue­r schon früher aufgestell­t hatte; nach einem Nationalen Sicherheit­srat beispielsw­eise oder einem Sonderstat­us für die Finanzieru­ng der Streitkräf­te. Aufhorchen lassen einige Formulieru­ngen wie die, wonach die Soldatinne­n und Soldaten „auch im Kampf“bestehen müssten.

Kritik kam von der Opposition. Das Papier ziele darauf, „Deutschlan­d auch zu einem militärisc­hen Globalakte­ur zu entwickeln“, erklärte der Linken-Verteidigu­ngspolitik­er Alexander Neu. Seine FDP-Kollegin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sprach von einem „Schnellsch­uss“, der „wenig Neues oder Konkretes“beinhalte.

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FOTO: CHRISTIAN THIEL/IMAGO IMAGES Will die Bundeswehr zukunftsfä­hig machen: Annegret Kramp-Karrenbaue­r.

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