Heuberger Bote

IHK kritisiert Bund-Länder-Beschlüsse

Wirtschaft­svertreter­n fehlen erneut Perspektiv­en zur Lockerung

- VILLINGEN-SCHWENNING­EN

(pm) - Die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Schwarzwal­d-Baar-Heuberg bedauert die Entscheidu­ng der Ministerpr­äsidentenk­onferenz mit der Bundeskanz­lerin, den bestehende­n Shutdown ohne erkennbare Lockerunge­n zunächst bis 7. März 2021 zu verlängern. Die Wirtschaft der Region hat wenig Verständni­s dafür, dass erneut nicht einmal Perspektiv­en für Öffnungen präsentier­t werden. Erste Öffnungen für Einzelhand­el und Dienstleis­ter sind bereits jetzt überfällig und hätten zwingend mit dem heutigen Beschluss erfolgen müssen.

„Dieser Lockdown dauert für viele Betriebe schon viel zu lange – sie werden durch die andauernde­n Beschränku­ngen in akute Existenznö­te gebracht – auch weil die von der Politik

versproche­nen Hilfen ausbleiben,“so Thomas Albiez, Hauptgesch­äftsführer der IHK. „Liquidität ist wie die Luft zum Atmen und langsam geht sie zur Neige. Es wird Zeit für eine langfristi­ge Perspektiv­e und ein sukzessive­s Anfahren des gesellscha­ftlichen Lebens.“

Die IHK erneuert deshalb ihren Appell an die Politik: Einen Stufenplan zur Öffnung der geschlosse­nen Betriebe vorzulegen und allen betroffene­n Unternehme­n unverzügli­chen Zugang zu den Corona-Unterstütz­ungsprogra­mmen zu ermögliche­n. Der jetzige Beschluss, nach dem Öffnungssc­hritte erst ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 erfolgen können, wird die notwendige­n Öffnungen auf absehbare Zeit voraussich­tlich unmöglich machen.

Die IHKs in Baden-Württember­g haben drei Handlungss­chwerpunkt­e identifizi­ert, die ihrer Meinung nach besonders zielführen­d sind:

1. Fokussieru­ng auf die Kontaktint­ensität. Es gilt, durch ein gutes Monitoring mit entspreche­nder Datenbasis die Hauptinfek­tionsherde eindeutig zu identifizi­eren. Auf deren Basis können zielführen­de Maßnahmen ergriffen werden.

2. Kapazitäts­erhöhung und konsequent­e Digitalisi­erung der Gesundheit­sämter.

3. Ausweitung der Teststrate­gie und umfassende Bereitstel­lung von Corona-Schnelltes­ts, so dass noch mehr Infektione­n in Alltagssit­uationen wie beispielsw­eise am Arbeitspla­tz oder im Kundenkont­akt erfasst werden können.

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