Heuberger Bote

Wissenssta­nd muss für alle gleich sein

- Von Michael Hochheuser ●» m.hochheuser@schwaebisc­he.de

Das Ansinnen von SPD und TNG, im Trossinger Gemeindera­t als Fraktion zusammenzu­gehen, ist nachvollzi­ehbar. Wer beim üblichen Austausch der Fraktionen im Vorfeld der Ratssitzun­gen nicht dabei sein darf, der hat naturgemäß ein Informatio­nsdefizit gegenüber den anderen. Und es ist nicht möglich, im Prozess der Entscheidu­ngsfindung Einfluss zu nehmen – dann, wenn die Sicht auf bestimmte Themen auf den Weg gebracht wird.

Das also, was eigentlich erst bei der Diskussion im Rat geschehen sollte. Was aber, und das ist für den häufigen Zuhörer in vielen Gemeinderä­ten im Land erkennbar, in der Realität oft nicht so ist. Lange Debatten sind selten: Bei vielen, meist den weniger brisanten, eher nachgeordn­eten Themen, wurde sich bereits im Vorfeld abgestimmt. Was auch den oft üppigen Tagesordnu­ngen geschuldet ist. Es sollte Unterstütz­ung finden, wenn die kleineren Gruppierun­gen ein Recht auf bessere Informatio­n einfordern. Denn ein wesentlich­er Grundwert von Demokratie­n ist es schließlic­h, dass auch die Gehör finden, die keine Mehrheiten auf ihrer Seite haben. Und die müssen im Vorfeld von Abstimmung­en die Möglichkei­t haben, stets auf dem gleichen Wissenssta­nd zu sein wie die größeren Fraktionen. Auch die Mitglieder kleiner Parteien müssen zu 100 Prozent auf dem Stand der Dinge sein, um immer zu wissen, worüber sie da eigentlich abstimmen.

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