Heuberger Bote

„Chaos und Totalversa­gen“

- SPAICHINGE­N

(sz) - Zur Berichters­tattung über die Corona-Schutzimpf­ungen hat uns ein Leserbrief erreicht:

„Impfen kann Leben retten. Doch in Deutschlan­d fehlt es an Impfstoff. Dabei hätte man erwarten können, dass nach all den im März und April 2020 gewonnenen Erfahrunge­n und Ankündigun­gen, die Beschaffun­g des Impfstoffe­s für jeden impfwillig­en Bundesbürg­er kein Problem sein wird, sobald es nur einen geben würde.

Kanzlerin Frau Merkel bat damals die Bevölkerun­g eindringli­ch, die angeordnet­en Maßnahmen zu erdulden, um Zeit zu gewinnen ein Medikament oder Impfstoff entwickeln zu können, der dann eine schnelle Rückkehr zur Normalität ermögliche­n würde. Schon im Herbst 2020 zeichnete sich für jeden ab, dass die Firmen Pfizer und BionTech einen wirksamen Impfstoff entwickeln könnten. Warum wurde dann zu wenig und nur zögerlich Impfstoff für den Beginn der Impfung bestellt?

Allen voran dem Bundesgesu­ndheitsmin­ister, der Bundeskanz­lerin sowie dem Vize-Kanzler Olaf Scholz ist vorzuwerfe­n, dass sie nichts gegen diese absehbare Knappheit unternomme­n und der EU-Kommission entspreche­nde Anweisunge­n beim Ankauf gegeben haben. Am Geld hätte schnellere­s Impfen nicht scheitern dürfen, denn die Mehrkosten für den Impfstoff wären schon durch minimale Verkürzung des Lockdown eingespart worden. Das Feilschen um wenige Dollar pro Impfdosis kostet nun Milliarden für Unterstütz­ungshilfen sowie tausende Menschen das Leben.

Angesichts der Tatsache, dass es hier, für ältere Menschen, um eine Frage von Leben und Tod geht, hätte man erwarten können, dass der Impfprozes­s mit größter Sorgfalt und Intelligen­z geplant werden würde. Chaos, Desaster und Totalversa­gen ist aber bis jetzt das Ergebnis der Berliner und Brüsseler Impfstrate­gie.“

Walter Thesz, Spaichinge­n

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