Das Homeschooling ist noch nicht vorbei
Ab Montag starten die Grundschulen zunächst im Wechselmodell – Schnelltests für Lehrer geplant
- Durchatmen für alle Grundschuleltern: Ab Montag, 22. Februar, sollen ihre Kinder wieder in die Schule gehen dürfen. Das heißt allerdings nicht, dass es mit dem Homeschooling vorbei ist – geplant ist ein Wechselmodell.
Dabei kommen jeweils zwei Klassenstufen im wöchentlichen Wechsel in die Schule, zudem werden die Klassen halbiert. So sollen Ansteckungen möglichst vermieden werden. Eine Notbetreuung wird es zudem weiter geben. Personell und organisatorisch ist der Aufwand groß, heißt es von allen Tuttlinger Schulen, dennoch freuen sich alle, dass es nun losgeht. Ein Überblick.
Grundschule im Holderstöckle Schon im Januar habe es eine ausführliche Sitzung mit allen Lehrern und Elternvertretern gegeben, sagt Ute Scharre-Grüninger, kommissarische Leiterin der HolderstöckleGrundschule. Verschiedene Modelle seien durchgespielt und ausgewählt worden, letztlich habe man sich für einen wöchentlichen Wechsel mit festen Präsenztagen entschieden.
Das heißt: Am 22. Februar starten die Klassen 1 und 3, am 1. März die Klassen 2 und 4, dann geht es im wöchentlichen Wechsel so weiter. In der Präsenzwoche kommt die eine Hälfte der Kinder jeweils an drei Tagen in die Schule, an den anderen Tagen sind sie zu Hause. „Die Alternative wäre gewesen, dass die Kinder an fünf Tagen, dafür nur jeweils zwei Stunden kommen, aber für berufstätige Eltern ist das der Mord“, erklärt Scharre-Grüninger. Sie rechnet auch damit, dass die Notbetreuung nun stärker gefragt sein wird, „es drängt jetzt einfach.“
Schildrainschule
Jakob Schmid, Rektor der Schildrainschule, freut sich mit seinem Kollegium, „dass wir wieder Kinder in der Schule haben“. Starten werden an der Schildrainschule die Erst- und Zweitklässler, „weil die Kleinsten momentan den größten Bedarf an Präsenzunterricht haben“, glaubt Schmid. Die Klassen werden geteilt, ähnlich wie an der HolderstöckleGrundschule. Das heißt: Gruppe A kommt montags und mittwochs, Gruppe B dienstags und donnerstags, freitags beide Gruppen je zwei Stunden im Wechsel.
In der Woche ab 1. März sind dann die Dritt- und Viertklässler mit demselben Modell dran.
Laut Schmid werden die Lehrer aber die Videocalls für die Schüler im Homeschooling beibehalten. „Die Erfahrung aus dem letzten Lockdown hat gezeigt, dass sich viele allein gefühlt haben – jetzt haben wir mehr Verbindlichkeit“, meint Schmid. Und ab kommender Woche können sich die Lehrer zudem zweimal pro Woche auf Corona testen lassen. „Das gibt ein gewisses Sicherheitsgefühl“, so Schmid.
Anton-Braun-Grundschule Möhringen
An der Anton-Braun-Grundschule in Möhringen wird es ein Wechselmodell mit festen Präsenztagen wie in der Schroten- und der Schildrainschule geben. Am 22. Februar starten die Klassen 1 und 4, in der Woche darauf die Klassen 2 und 3. Die eine Hälfte der Klasse kommt dann dienstags und donnerstags, die andere mittwochs und freitags. Am Montag gibt es stundenweisen Wechsel.
„Dieser Wechsel wird voraussichtlich bis zu den Osterferien fortgeführt“, heißt es im Elternbrief der Schule. Und abschließend: „Wir freuen uns trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Regelungen sehr, schrittweise in den Präsenzunterricht zurückkehren zu können.“
Wilhelmschule
An der Wilhelmschule beginnen in der Woche vom 22. Februar die zweiten und vierten Klassen mit dem Präsenzunterricht in zwölf Wochenstunden, ebenso die Grundschulförderklasse.
Ab 1. März starten die Klassen 1 und 3. Laut Schulleiterin Heike Schoppe sind täglich zwei bis drei Stunden Unterricht geplant. Die Klassen werden in jeweils zwei Gruppen aufgeteilt, „so dass jedes Kind in der Präsenzwoche täglich in der Schule ist“, sagt Schoppe. In den anderen Wochen ist Fernunterricht.
Da ab kommender Woche Schnelltests für die Lehrer angeboten werden, seien die Bedenken des Kollegiums gering, meint Schoppe. „Wir sehen die Wichtigkeit und freuen uns, dass die Schüler wieder in der Schule sind.“Die Gemeinschaftsschule war allerdings in den letzten Wochen nicht komplett leer: Die Abschlussklassen 9 und 10 werden in der Schule unterrichtet.
Schrotenschule
Ähnlich wird es an der Schrotenschule laufen. „Ich möchte, dass die Kinder bei ihrem Klassenlehrer Unterricht haben“, sagt Schulleiter Steffen Müller. Da gehe er den Kompromiss ein, dass die Schüler nur zwei bis drei Stunden Unterricht am Tag haben. Zehn Stunden seien vom Kultusministerium als Minimum vorgegeben, „wir schaffen zwölf“, so Müller. An der Schrotenschule starten die Klassen 1 und 2 mit dem Wechselmodell ab 22. Februar, in der Woche drauf dann die Klassen 3 und 4.
Karlschule
An der Karlschule werden ab dem 22. Februar die Klassenstufen 1 und 3 wieder in die Schule gehen können. Die Klassenstufen 2 und 4 beginnen am 1. März. Danach geht es im wöchentlichen Wechsel weiter, auch in der Woche, in der sie zuhause sind, müssen die Kinder ihre Aufgaben machen. Die Klassen werden jeweils in zwei Gruppen getrennt und versetzt zur Schule gehen. Die eine Hälfte der Klasse wird von 8 bis 10 Uhr unterrichtet und die andere Hälfte von 10.30 bis 12.30 Uhr. Für Eltern, die ihre Kinder nicht zuhause betreuen können, wird es weiter eine Notbetreuung geben.
Donauschule Nendingen
Die Donauschule in Nendingen hat sich mehr vorgenommen als die anderen Grundschulen. Zwar ist auch hier ein wöchentlicher Wechsel geplant, die halbierten Klassen haben in der Präsenzwoche aber täglich vier Stunden Unterricht. Damit ist die Schule deutlich über den vom Ministerium geforderten zehn Stunden. Für sie sei aber klar gewesen: „Wenn ich mehr machen kann, dann mache ich mehr“, sagt Schulleiterin Helene Buggle. Zudem meint sie: „Eine Mutter kann nicht arbeiten, wenn das Kind nur zwei oder drei Stunden in der Schule ist.“
Die Zahl der Kinder habe in der Notbetreuung zuletzt zugenommen, weil viele Eltern die Kinderkrankentage ausgereizt hätten. Alle Vorsichtsmaßnahmen würden getroffen, sagt Buggle, Schnelltests für Lehrer sind geplant. Insgesamt meint sie: „Die Eltern und wir sind froh, dass die Schüler wieder kommen dürfen. Das Homeschooling ist auf Dauer einfach nervenzehrend.“