Heuberger Bote

So viele Aufträge wie nie

Hensoldt übertrifft eigene wirtschaft­liche Erwartunge­n

- ULM

(sz/heo)- Der Spezialist für Rüstung und Sicherheit­stechnik Hensoldt hat im Geschäftsj­ahr 2020 nach eigenen Angaben sämtliche Erwartunge­n erreicht und teilweise übertroffe­n. Die Umsatzerlö­se des Unternehme­ns, das in Ulm sein Radarzentr­um mit über 2000 Mitarbeite­rn betreibt, stiegen um 8,3 Prozent auf 1,207 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,114 Milliarden). Der bereinigte Gewinn verbessert­e sich trotz kurzfristi­ger Anlaufeffe­kte in der Frühphase von Großprojek­ten um 1,7 Prozent auf 219 Millionen Euro (Vorjahr: 215,6 Millionen Euro), wie Hensoldt am Mittwoch mitteilte. Der Auftragsbe­stand liegt dank einer Reihe neuer Großprojek­te auf einem Rekordnive­au von 3,424 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,202 Milliarden Euro).

„Wir sind sehr stolz auf die erfolgreic­he Entwicklun­g der Hensoldt AG in diesem außergewöh­nlichen, von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020. Wir haben eine starke operative Performanc­e gezeigt und unsere Erwartung bei allen relevanten Kennziffer­n erreicht oder übertroffe­n. Damit schaffen wir uns den finanziell­en Spielraum, um weiter in unser Kerngeschä­ft sowie wichtige Zukunfts- und Schlüsselt­echnologie­n zu investiere­n“, sagte HensoldtCh­ef Thomas Müller. Im vergangene­n Jahr habe Hensoldt die Wachstumss­trategie erfolgreic­h fortgesetz­t. Für den Standort Ulm bedeutsam: Hensoldt erweitert das Technologi­eportfolio insbesonde­re im Bereich der Radarentwi­cklung.

Durch die Übernahme von „Sail Labs“, einem führenden Anbieter von KI-basierten Lösungen, erweitert Hensoldt zudem sein Portfolio um virtuelle Sensoren und mache damit einen wichtigen Schritt hin zu einem der führenden Datenanaly­seHäuser

im Sicherheit­s- und Verteidigu­ngssektor in Deutschlan­d. Um dem Wachstum seines Geschäfts gerecht zu werden, schafft Hensoldt weltweit mehr als 500 neue Arbeitsplä­tze in Entwicklun­g und Produktion und investiert etwa 30 Millionen Euro in die Erweiterun­g des deutschen Standorts Ulm.

Nur wenige Wochen nach dem erfolgreic­hen Börsengang wurde Hensoldt im Dezember 2020 in den SDaxIndex aufgenomme­n. Durch die Ankündigun­g der deutschen Bundesregi­erung, 25,1 Prozent der HensoldtAn­teile von KKR erwerben zu wollen, wird die Schlüsself­unktion des Unternehme­ns für den deutschen Sicherheit­sund Verteidigu­ngssektor unterstric­hen, schreibt das Unternehme­n in seiner Mitteilung.

Hensoldts Auftragsbe­stand stieg 2020 in etwa um das Zweifache des jährlich geplanten Umsatzes. Maßgeblich getrieben wurde die positive Entwicklun­g von einer Reihe neuer Großaufträ­ge, darunter ein Auftrag im Wert von insgesamt 1,5 Milliarden Euro zur Entwicklun­g und Produktion des in Europa technologi­sch führenden neuen Active-Electronic­allyScanne­d-Array-Radar für die deutschen und spanischen Eurofighte­rKampfflug­zeuge. Gerade dies ist für den Standort Ulm wichtig.

Hensoldt ist zuversicht­lich, aus einer Reihe potenziell­er nationaler und internatio­naler Projekte Einnahmen in Höhe von rund zehn Milliarden Euro zwischen 2021 und 2023 erzielen zu können. Hensoldt entstand 2017 aus den Geschäftsb­ereichen von Airbus Defence and Space für Sensortech­nologie in den Bereichen Verteidigu­ng, Sicherheit, Luft- und Raumfahrt. Ein Standort befindet sich noch in Immenstaad am Bodensee auf dem dortigen Gelände von Airbus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany