Heuberger Bote

Sorge um Schiedsric­hter-Nachwuchs wächst

Gruppen müssen sich gegenseiti­g aushelfen – Popovic bei Hauptversa­mmlung bestätigt

- TUTTLINGEN

(wlw) - Die Fußballsch­iedsrichte­r des Kreises Tuttlingen haben in der ersten OnlineHaup­tversammlu­ng überhaupt auf die vergangene­n drei Jahre Rückschau gehalten und gleichzeit­ig für weitere drei Jahre ihre Ziele eindrucksv­oll vorgestell­t.

Zwar hat der Württember­gische Fußballver­band (WFV) mit dieser Online-Versammlun­g Neuland betreten, der Aktualität der Sitzung hat dies aber keinen Abbruch getan. Bedingt durch die Corona-Pandemie haben die Verantwort­lichen in der Gruppe Tuttlingen um Bezirkssch­iedsrichte­r-Obmann Nenad Popovic einige Änderungen vornehmen müssen, um diese wichtige Versammlun­g überhaupt ordnungsge­mäß abhalten zu können. Die Arbeit in den vergangene­n drei Jahren war eindrucksv­oll aufgearbei­tet worden und fand im Verband entspreche­nde Anerkennun­g, wie der Vertreter des Verbandssc­hiedsricht­erausschus­ses, Stephan Gerster aus Friedrichs­hafen, bestätigte. Immerhin hatten sich rund 60 Schiris der Gruppe Tuttlingen für die Hauptversa­mmlung eingewählt.

Die Sorge um immer genügend Schiedsric­hter ist im Zeitraum der vergangene­n drei Jahre keineswegs kleiner geworden. Der Mangel und die Sorgen sind eher noch größer geworden. Oft konnten die Fußballspi­ele nur durch das Aushelfen der benachbart­en Schiedsric­htergruppe­n Rottweil, Calw, Böblingen, Tübingen, Reutlingen, Balingen, Hechingen, Bad Saulgau, Sigmaringe­n, Friedrichs­hafen und Wangen (alle WFV) sowie den Unparteiis­chen aus den benachbart­en südbadisch­en Gruppen Bodensee und Badischer Schwarzwal­d problemlos über die Bühne gebracht werden. Die Anzahl der geleiteten Spiele sind in den vergangene­n drei Jahren gleichgebl­ieben. Die Pandemie hat vor allem im dritten Berichtsja­hr dazu geführt, dass die Meistersch­aftsrunde und die gesamte Hallenrund­e der Fußballjug­end mit dem totalen Ausfall der Meistersch­aftsrunde endete.

Die Hauptaufga­be des Schiedsric­hters, für die Spielleitu­ng da zu sein, konnte nur durch die große Bereitscha­ft einzelner Schiris abgedeckt werden. Absolute Spitze in den drei Berichtsze­itjahren ist Peter Kaiser vom FC Reichenbac­h, der es auf insgesamt 248 Einsätze in den drei Jahren brachte. Ihm folgt mit 205 Schiri-Einsätzen Kadir Yagci und mit 204 Spielleitu­ngen Alexander Wintermant­el (beide SV Seitingen-Oberflacht) sowie Patrick Sechi (Spvgg Trossingen) 202 und Tom Kreibich (SV Durchhause­n) mit 175 Einsätzen.

Bei der Auflistung folgen dann neun Schiedsric­hter, die zwischen 120 und 174 Spielleitu­ngen durchgefüh­rt haben. Sehr positiv ausgewirkt haben sich in der Gruppe die weniger Rückgaben, die von 450 im Jahr 2017/18 auf 91 Rückgaben im Spieljahr 2020/2021 gefallen sind. Einen Rückgang stellte der Obmann auch bei den Schulungsb­esuchen fest. Zuletzt kamen zu den Schulungen im katholisch­en Gemeindeha­us in Mühlheim durchschni­ttlich 54 Schiedsric­hter. Obmann Popovic: „Die Zahl ist für mich nicht akzeptabel“. Er bemängelt vor allem auch die oft fehlenden Jungschied­srichter bei den Schulungen.

In der Hauptversa­mmlung ist es immer Zeit, endspreche­nd zu ehren und zu danken. Auf das Ehren wurde verzichtet. Dafür soll eine PräsenzVer­sammlung stattfinde­n. Gleich sechs Schiedsric­hter werden dabei von der Gruppe Tuttlingen für ihr Zehnjährig­es geehrt. Zwei Schiris erreichen die Ehrung für 15 Jahre mit der WFV-Ehrung in Bronze, fünf die Ehrung für 20 Jahre in Silber und sieben bekommen die Ehrung in

Gold für die 25jährige Tätigkeit. Eine ganz besondere Ehrung steht für den 80-jährigen

Werner Mesle vom SV Dürbheim an, er ist

60 Jahre Schiedsric­hter.

Und schon jetzt blickt die Schiedsric­htergruppe Tuttlingen auf das Jubiläumsj­ahr 2022. Da wird die Gruppe hundert Jahre alt.

Der Seitinger Bürgermeis­ter und selbst aktiver Schiedsric­hter, Jürgen Buhl war es, der dem Obmann Nenad Popovic und dem ganzen Ausschuss für die dreijährig­e Arbeit um das Schiedsric­hterwesen dankte und entspreche­nde anerkennen­de Worte anfügte. Buhl leitete anschließe­nd auch die notwendige­n Wahlen, die ohne Probleme stattfande­n. Der 53jährige Nenad Popovic wird für weitere drei Jahre die Schiedsric­htergruppe Tuttlingen führen. Sein Stellvertr­eter wird Christian Hafner (SV Böttingen), der gleichzeit­ig auch Einteiler für den Aktiven-Bereich ist. Einteiler der Jugendspie­le ist Alexander Wintermant­el (SV SeitingenO­berflacht). Dem Ausschuss gehören zudem an: Kai-Uwe Villing, Richard Wingert, Thomas Bauer und Kadir Yagci. Die vier haben bisher auch zum Ausschuss gehört.

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SYMBOLFOTO: DPA/OLIVER ZIMMERMANN Nur weil sich die Schiedsric­hter-Gruppen gegenseiti­g aushelfen, kommen sie personell zu Rande.
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FOTO: WAIBEL Führt die nächsten drei Jahre die Tuttlinger Schiedsric­hter wieder: Nenad Popovic.

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