Balingen-Weilstetten verliert gegen Erlangen
Bei Heimniederlage stecken die Handballer ein 24:29 ein
(pm) - Nach dem TBV Lemgo hat sich am Samstagabend auch der HC Erlangen für die Hinspielniederlage gegen den HBW Balingen-Weilstetten revanchiert. Die Franken haben mit einer starken Abwehrleistung das Spiel in der Balinger Sparkassenarena mit 24:29 (12:14) gewonnen und die Punkte hochverdient mit nach Erlangen genommen.
Die Gallier konnten dem HCE nur phasenweise Paroli bieten und ein Tim Nothdurft, der in bestechender Form an diesem Abend insgesamt elf Mal getroffen hat, war für Balingen einfach zu wenig, um etwas Zählbares zu holen.
„Wir hatten uns heute mehr erhofft, aber Erlangen hat deutlich weniger Fehler gemacht als wir, und deshalb geht der Sieg mit plus fünf Toren so auch in Ordnung“, war HBW-Trainer Jens Bürkle einmal mehr enttäuscht von der Perfomance seiner Jungs. Im Vergleich zum vergangenen Mittwoch in Stuttgart sind die Balinger besser ins Spiel gestartet. Sie lagen nach zehn Minuten zwar mit 2:5 im Rückstand, aber ein Kracher von James Scott, einer von Vladan Lipovina und ein erfolgreich verwandelter Tempogegenstoß von Tim Nothdurft und die Partie war zwei Minuten später wieder völlig ausgeglichen. Nach dem 8:7-Führungstreffer von Lukas Saueressig zog Erlangens Trainer Michael Haas zum ersten Mal die Grüne Karte. Der ehemalige Nationalspieler hatte Gesprächsbedarf.
Haas wechselte im rechten Rückraum und brachte für den angeschlagenen Antonio Metzner den erst 20jährigen Daniel Mosindi. Mit einer schnellen Körpertäuschung ging er an Balingens Fabian Wiederstein vorbei. Weil der nicht schnell genug seine Hände wegnehmen konnte, zog Mosindi nicht nur einen Strafwurf, sondern auch eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Fabian Wiederstein. Die Gallier ließen sich in der Phase von der Unterzahl aber nicht beeindrucken. Kreisläufer Kristian Beciri und Tim Nothdurft trafen für die Gallier in Unterzahl. Es gelang dem HBW aber nicht, seinen Vorsprung auszubauen – im Gegenteil. Die Franken drehten das Spiel wieder zu ihren Gunsten und gingen mit einer Zwei-Tore-Führung in die Halbzeitpause.
Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte verkürzte Tim Nothdurft auf 13:14, aber mehr ging nicht, denn schon im nächsten Angriff gerieten die Hausherren erneut in Unterzahl. Abwehrchef Romas Kirveliavicius musste für zwei Minuten auf die Bank.
Die Franken rührten von Minute zu Minute immer mehr Beton an und was durch die Abwehrwand noch aufs Tor kam, wurde meist eine sichere Beute von Torhüter Klemen Ferlin. Auch deshalb, weil der Slowene von Balingens Linksaußen Nothdurft so gut wie nichts zu fassen bekam. Immer wieder schaffte es dieser, den Ball in den Erlanger Maschen zu versenken. Allerdings konnte auch seine Treffsicherheit nicht verhindern, dass die Schwaben immer weiter in Rückstand gerieten.
In der 50. Minute waren es bereits fünf Tore, die der HBW zurücklag. Noch einmal kämpften sie sich zurück in die Partie. Nach seiner dritten und letzten Auszeit setzte der Balinger Coach im Angriff auf den siebten Feldspieler anstelle des Torhüters, und weil Kreisläufer Fabian Wiederstein nach seiner dritten Zeitstrafe das Spiel von der Tribüne aus verfolgen konnte, beorderte Bürkle seinen zweiten Linksaußen Oddur Grétarsson an den Kreis. Die Taktik schien aufzugehen. Nothdurft verkürzte mit zwei Treffern in Folge auf 22:24. Mit einem eher glücklichen Treffer legte der HCE wieder auf 22:25 vor und als Jan Schäffer in der 57. Minute einen Querpass abfing und den Ball zum 22:26 im leeren Tor unterbrachte, war die Partie entschieden.
HBW Balingen-Weilstetten: Mario Ruminsky, Mike Jensen, Vladimir Božic (TW); Vladan Lipovina 4, Romas Kirveliavicius, Gregor Thomann, Tim Nothdurft 11, Fabian Wiederstein, Oddur Grétarsson 1/1, Kristian Beciri 3, Jona Schoch, Björn Zintel 1, James Scott 3, Lukas Saueressig 1, Moritz Strosack, Elias Huber;
HC Erlangen: Martin Ziemer, Klemen Ferlin (TW); Johannes Sellin 6, Petter Overby 2, Tarek Marschall, Steffen Fäth, Benedikt Kellner, Sebastian Firnhaber 4, Nico Büdel 1, Christopher Bissel 3, Daniel Mosindi 1, Jan Schäffer 1, Antonio Metzner 1, Nikolai Link, Florian von Gruchalla 3/2, Simon Jeppsson 7/3;