Zum Ortsjubiläum ein Wanderweg
Egesheim plant z0usammen mit der Donaubergland für den Herbst 2021.
- „Wir haben alles abgesagt und planen nur noch von jetzt auf nachher“, sagt Egesheims Bürgermeister Hans Marquart. „Nachher“ist, so hofft er, im Herbst, wenn vielleicht doch der geplante „Jubiläumswanderweg“eingerichtet werden kann. Das soll auch in Kooperation mit der Donaubergland GmbH geschehen. Diese stellt sich auch nach Corona auf verstärktes Interesse an der Bewegung draußen ein, sagt Geschäftsführer Walter Knittel.
Eigentlich hatte Egesheim schon 2020 ein tolles Programm zum 1250jährigen Jubiläum vorbereitet, also der ersten schriftlichen Erwähnung der Gemeinde.
Fast alles ist dann den Kontaktbeschränkungen zum Eindämmen der Coronapandemie zum Opfer gefallen. Also hoffte man auf 2021. Wenigstens das Eierschupfen (jetzt sogar mit zwei Jahrgängen), ein traditioneller Wettkampf der früheren Rekruten- und jetzt der 20er-Jahrgänge am Ostermontag sollte stattfinden, schließlich ist das draußen. Aber die Zahlen gehen wieder nach oben, wieder stehen Kontaktbeschränkungen bevor: abgesagt!
Die Gemeinde plane jetzt flexibel sagt Marquart. Exponate der geplanten Ausstellung seien noch in Stuttgart, die Unterlagen aber schon in Egesheim. Und vielleicht klappe es ja, einen neuen Wanderweg rund um Egesheim zusammen mit den Vereinen zu bauen.
Ob es ein Premiumwanderweg wird, wird die Donaubergland GmbH jetzt prüfen, sagt Geschäftsführer Walter Knittel. Denn für eine Zertifizierung brauche es bestimmte Merkmale. Aber es müsse auch nicht immer ein Premiumwanderweg sein. Angesichts des stark gestiegenen Interesses an der Bewegung in der Landschaft sei auch ein Weg für die Einheimischen attraktiv. Und die Natur um Egesheim ist wunderschön, nicht überlaufen und gerade deshalb bei Wanderern im Kreis Tuttlingen beliebt.
Auch in diesem Jahr hat die Donaubergland einiges vor. Gefragt ist zum Beispiel, Familienwanderwege zu zertifizieren. Außerdem sei der Landkreis dabei, die E-Bike-Routen zu vernetzen. „Das ist für uns die Chance, die Leute in die Höhen zu bringen“, sagt Knittel.
Montainbike-Wege auszuweisen sei eine weitere Aufgabe und in einer Kooperation Wirtschaft-Tourismus sei die Donaubergland auch dabei, Angebote für Einheimische zu machen. Das ganz große Thema für alle Tourismusregionen sei die Lenkung der Menschenströme. Die Donaubergland sei gerade dabei, eine Zeitungsbeilage zu erstellen, die Wege vorstellt, die man nicht so kennt.
Mit Portalen wie Kommot oder outdooractive müssen sich die Tourismusverbände insgesamt auseinandersetzen. Zwar seien tausendfach Touren auf der Donauberglandseite
mit den entsprechenden Informationen heruntergeladen worden, aber man wolle sich auch größeren Plattformen anschließen und so zusammen mit den Verbänden der Schwäbischen Alb und des Landes Einfluss zu nehmen. Denn oft werden auf freien Plattformen von Nutzern Wege beworben, die durch Privatgelände, Naturschutzgebiete oder andere nicht legale Strecken führten.
Besucherlenkung gehe dann zum Beispiel mit dem Parkplatzangebot oder ähnlichem. Denn für Knittel ist klar: „Die Lust auf Natur wird größer sein als vorher“. Also vor Corona.
Aber wo die Nachfrage groß ist, ist das doch auch ein wirtschaftlicher Aspekt?
Sicher, sagt Knittel, es gebe Überlegungen wie bei Schwimmbädern oder Kletterhallen. Denn schließlich müssten die Wander- oder MTB-Wege auch gepflegt werden. Demgegenüber stehe das öffentliche Interesse der Erholung für die Bevölkerung.
Bei den Loipen auf dem Heuberg hat sich diese Saison gezeigt, dass die Nutzer sehr wohl sehen, dass das Angebot zu einem großen Teil auch vom Ehrenamt getragen wird – es wurde sehr viel gespendet.
Aber das, so Knittel, sei auch die Folge dessen, dass die Erholungssuchenden so in der Region verankert seien, dass sie wüssten, dass diese vom Ehrenamt lebt und viele sich selber irgendwo engagieren.
Was Egesheims Jubiläumswanderweg angeht, müsse noch einiges überlegt werden. Zum Beispiel gebe es noch keine Gastronomie.