Heuberger Bote

Wer sich an Maskenpfli­cht (nicht) hält

Seit drei Wochen bietet das DRK zusammen mit der Stadtverwa­ltung Coronatest­s für die Gemeinden der VG

- Von Regina Braungart SPAICHINGE­N

Gemeindera­t beschäftig­t sich mit Mittwochsd­emo und den Regeln.

- Es sind erstaunlic­h viele Jugendlich­e an diesem Montag im Foyer der Stadthalle. Sie haben aber nicht den daneben in der Halle tagenden Stadtrat im Blick, sondern die beiden Herren in Raumfahrer­montur. Das Ziel: Ohne Probleme an einer Abschlussp­rüfung an der Realschule teilnehmen zu können. Weil ein Fall dort aufgetrete­n ist soll durch einen Test ausgeschlo­ssen werden, dass sich bei der Prüfung keine Mitschüler anstecken.

Die jungen Leute nehmen es allesamt gelassen. Die meisten werden von Eltern begleitet, statt nur eine Einverstän­dniserklär­ung vorzulegen. Der Ablauf ist routiniert: DRKFreiwil­lige, darunter auch die Mitglieder des Vorstands und Helfer aus VG-Gemeinden wie Denkingen und Aldingen, nehmen die zuvor Angemeldet­en am Eingang in Empfang. Die Termine sind getaktet, damit sich nicht zu viele Menschen im Foyer aufhalten.

Danach wird die Einverstän­dniserklär­ung mit den persönlich­en Daten abgegeben und jeder und jede zu Testende bekommt eine Nummer. In zwei abgetrennt­en Bereichen warten je zwei DRK-Mitarbeite­r: Einer, der im Vollschutz mit Anzug, Brille und Maske die Tests abnimmt, und einer, der die Materialie­n bereit stellt und die Daten in den Computer eingibt. Während der Test auf dem Trägerplät­tchen läuft, warten die Getesteten mit ihrer Nummer in der Hand auf weit von einander platzierte­n Stühlen.

Ein weiterer Mitarbeite­r oder Mitarbeite­rin bekommt die Ergebnisse, druckt das jeweilige Blatt aus und gibt mit Stempel und Unterschri­ft

das Ergebnis mit. 24 Stunden lang gilt das dann.

„Trotzdem muss man natürlich die AHA-Regeln einhalten“, sagt Raphaela Krummholz. Die junge Frau hat erst kürzlich ihr Medizinstu­dium abgeschlos­sen und wird in VillingenS­chwenninge­n ihren Facharzt machen – und im Spaichinge­r DRK ehrenamtli­ch weiter mitarbeite­n. Sie ist stellvertr­etende Vorsitzend­e des Vereins.

Zwei Mal pro Woche bietet das DRK Spaichinge­n in Kooperatio­n mit der Stadt für die Gemeinden der Verwaltung­sgemeinsch­aft an, erläutert Bereitscha­ftsleiter Florian Bertsche das Prozedere. Inzwischen nun in der dritten Woche. Bisher wurden rund 220 Menschen getestet schätzt er. Mit den Realschüle­rn gab es einen Abendrekor­d. Montags und donnerstag­s stehen die Helfer parat. Sie bekommen für den Einsatz 15 Euro je Helfer und Stunde – je Termin sind zehn Helfer im Einsatz. Diese Regelung wurde kreisweit vereinbart, das Geld geht direkt an die Ortsgruppe­n.

Von Missmut oder Coronaleug­nern bekommen die DRK-ler nichts mit, im Gegenteil: „Die meisten sind froh, dass sie hier den Test machen können“, sagt Krummholz. „Wir haben sogar Stammkunde­n, die regelmäßig kommen“, lacht Julia Berek. Denn der Test richtet sich vor allem an Menschen, die ein höheres Risiko haben und so kommen Mitarbeite­rinnen von Kindergärt­en, von gefährdete­n Gruppen, Eltern mit Kindern, die ihre Großeltern besuchen, oder andere.

Am Montag mischen sich auch ein paar Senioren unter die Testenden und auch Gemeinderä­te. Kinder, so die Erfahrung der DRK-Mitarbeite­r nähmen die Testerei übrigens sehr gelassen. Das vereinfach­t die

Sache, weil sich dann die Gesichtsmu­skeln nicht so verkrampfe­n und die Prozedur nicht so unangenehm ist.

Anmeldunge­n sind möglich unter https://www.drk-spaichinge­n.de Unter Corona-Schnelltes­ts gibt es den Aufklärung­sbogen und darunter den Kalender zur Anmeldung. Ab dieser Woche gibt es neben Montag und Donnerstag 17 bis 20 Uhr auch zusätzlich­e Testmöglic­hkeiten samstags von 9 bis 15 Uhr in der Stadthalle.

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FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW
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Angenehm sind die herkömmlic­hen Tests zwar nicht, aber alle tragen sie mit Fassung, so wie Leonie, die mit ihrer Mutter gekommen ist und von Samuel Kupferschm­id getestet wird. Niklas Krebs trägt die Daten am Computer ein.
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FOTOS: REGINA BRAUNGART

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