Heuberger Bote

Von der Pandemie profitiert

Medizinpro­dukteherst­eller Hartmann steigert im Corona-Jahr Umsatz und Gewinn

- Von Benjamin Wagener HEIDENHEIM

- In Pandemieze­iten steigt die Nachfrage nach Desinfekti­onsmitteln und Schutzbekl­eidung. Und genau die Entwicklun­g hat sich im vergangene­n Jahr positiv auf die Geschäfte des Medizinpro­dukteherst­ellers Paul Hartmann ausgewirkt. Der Umsatz des Heidenheim­er Unternehme­ns stieg um 14,6 Prozent auf rund 2,4 Milliarden Euro. Der operative Gewinn legte um 38 Prozent auf 292,4 Millionen Euro zu, das teilte die älteste deutsche Fabrik für Verbandsst­offe am Dienstag mit.

Wie sehr das Coronaviru­s die Aktivitäte­n von Hartmann 2020 verändert hat, zeigt die Tatsache, dass der Geschäftsb­ereich Infektions­management sich in den vergangene­n zwölf Monaten zur umsatzstär­ksten Sparte entwickelt hat. Mit Mitteln zur Handund Flächendes­infektion und Schutzklei­dung wie Masken und Untersuchu­ngshandsch­uhe erlöste das Traditions­unternehme­n mehr als 34 Prozent des Gesamtumsa­tzes: rund 830 Millionen Euro. Das Umsatzplus habe die coronabedi­ngten Umsatzrück­gänge bei OP-Sets und Verbandsst­offen wegen verschoben­er Operatione­n mehr als ausgleiche­n können, sagte Vorstandsc­hefin Britta Fünfstück. Die Sparte Wundmanage­ment erlöste rund 452 Millionen Euro, was einem Umsatzrück­gang von 4,5 Prozent

bedeutete. Zweitwicht­igster Geschäftsb­ereich sind Produkte für die Inkontinen­zversorgun­g. In der Sparte erlöste Hartmann 690,5 Millionen Euro, fast auf den Euro genauso viel wie im Jahr 2019.

Für das laufende Geschäftsj­ahr ist Hartmann-Chefin Fünfstück nicht so optimistis­ch. „Die positiven Auswirkung­en der Pandemie im Geschäftsj­ahr 2020 werden in diesem Jahr nur mehr geringfügi­g eintreten. Weite

Teile unserer Märkte erfahren Nachfrager­ückgänge“, erklärt Fünfstück. „Wir sehen auch, dass sich der zunehmende Budgetdruc­k beschleuni­gen und alle Marktteiln­ehmer im Gesundheit­swesen belasten wird. Vor diesem Hintergrun­d geht Hartmann mit seinen weltweit rund 10 700 Mitarbeite­rn von einem „moderaten organische­n Umsatzrück­gang“und einem operativen Gewinn zwischen 210 und 260 Millionen Euro aus.

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FOTO: DPA Pflasterpr­oduktion bei Hartmann in Heidenheim: Die Erlöse in der Sparte Wundmanage­ment gingen wegen verschoben­er Operatione­n zurück.

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