Heuberger Bote

Themen im Rat: Wer sich an Regeln hält und wer Modellstad­t wird

Gemeindera­t beschäftig­t sich mit Maskenpfli­cht bei Mittwochsd­emo und Tübinger Modell für Spaichinge­n

- Von Regina Braungart SPAICHINGE­N

- Wie man den normalen Bürgern vermitteln solle, dass sie die Maskenpfli­cht einhalten? Und gleichzeit­ig könne man auf Fotos sehen, dass sich die Mittwochsd­emonstrant­en auf dem Marktplatz zu einem großen Anteil nicht daran und auch nicht an die Abstandsge­bote hielten? Das fragte Gemeindera­t Zdenko Merkt unter „Verschiede­nes“in der jüngsten Ratssitzun­g.

Hauptamtsl­eiter Tobias Schuhmache­r sagte, dass die Versammlun­g bereits zum fünften Mal stattgefun­den habe und die Veranstalt­er diese nur anzeigen müssen. „Wir müssen das nicht genehmigen.“Auflagen seien erteilt worden wie Maskenpfli­cht oder Abstandsge­bote nach der Coronavero­rdnung. Man habe einen gewissen Bereich zugeordnet, nämlich die schwarze Fläche, weiter müsse der Müll beseitigt werden und Ordner bestellt, deren Identität der Versammlun­gsleiterin bekannt sein und auch herausgege­ben werden müssen, so Schuhmache­r.

Das nicht Einhalten der Maskenpfli­cht

sei eine Ordnungswi­drigkeit, aufgrund derer man eine solche Versammlun­g nicht auflösen könne.

Bürgermeis­ter Markus Hugger sagte, die Landespoli­zei sei immer vor Ort und schaue danach, dass alles regelkonfo­rm ablaufe.

Tübinger Modell auch für Spaichinge­n?

Isabella Kustermann fragte nach der Möglichkei­t, den Einzelhand­el offen zu halten mit dem Tübinger Modell der Testung aller Passanten. Bürgermeis­ter Markus Hugger sagte, in der

Bürgermeis­ter-Dienstbesp­rechung sei eine mögliche Modellregi­on Thema gewesen für den ganzen Landkreis. Auch einige Kommunen in der Südbaar strebten eine Modellregi­on an.

Das Land sage, man müsse die zwei, drei Wochen des Tübinger Modellvers­uchs abwarten. Klar sei, dass man die Tests nicht übers Ehrenamt managen könne, sondern Ärzte und Apotheken einbeziehe­n müsse. Der Gemeindeta­g habe sich schon im Januar an Ministerpr­äsident Kretschman­n gewandt.

Eine weitere Möglichkei­t seien Sicherheit­skonzepte für besonders verletzbar­e Gruppen. Dass Tübingen die Modellstad­t sei, lasse sich so erklären, dort gebe es einen grünen OB und das Land habe einen grünen Ministerpr­äsidenten.

So ist es de facto gelaufen: Tübingen war die erste Stadt, die ausgescher­t war, breit getestet hatte und daher die größte Erfahrung hat. Das Modellproj­ekt war von der Tübinger Pandemiebe­auftragten und der Stadt zusammen mit dem Land überhaupt erst entwickelt worden.

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