Heuberger Bote

Streifzug durch die Musikgesch­ichte Japans

- TROSSINGEN

(pm) - Am kommenden Freitag, 26. März, findet um 19.30 Uhr die nächste Online-Veranstalt­ung der Reihe „Denk-Werkstatt Lichtblick­e“des Hohner-Konservato­riums mit Referent Herbert Eichele statt. Das Thema ist laut Pressemitt­eilung „Alte Musik und historisch­e Instrument­e Japans – Streifzug durch die japanische Musikgesch­ichte mit Bildern und Musikbeisp­ielen“. Der Zoom-Link kann unter info@hohner-konservato­rium.de angeforder­t werden.

Bis zur Öffnung Japans für die westliche Zivilisati­on und Kultur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunder­ts gab es in Japan keine Orchesterm­usik im europäisch­en Sinne. Wie sehr inzwischen die Japaner die westliche Musik rezipiert haben, davon zeugen laut Mitteilung unter anderem Namen wie Mitsuko Uchida, Midori, Toru Takemitsu und Seiji Ozawa.

„Doch ist die Geschichte der traditione­llen japanische­n Musik reich und vielfältig.“Viele musikalisc­he Formen wurden aus China importiert, aber im Laufe der Geschichte wandelten sie sich zu typisch japanische­n musikalisc­hen Ausdrucksf­ormen.

Musik und Poesie spielten in Japan von Anbeginn der Geschichte eine große Rolle, wobei zwischen beiden nicht immer deutlich unterschie­den werden kann, da das japanische Wort „uta“sowohl Lied als auch Gedicht bedeuten kann.

In der Heian-Zeit ab dem 9. Jahrhunder­t entwickelt­e sich insbesonde­re die Hofmusik am kaiserlich­en Hof in Kyoto. Daneben gab es aber immer auch Volksmusik und Musik an Shinto-Schreinen und buddhistis­chen Tempeln, die zu religiösen Ritualen gespielt wurde.

Eine Blütezeit der japanische­n traditione­llen Musik war die Edo-Periode, eine 250-jährige Friedenspe­riode seit Beginn des 17. Jahrhunder­ts, in der Japan quasi vollständi­g vom Ausland abgeschnit­ten war. In dieser Zeit konnten neben der höfischen Musik, die dem Adel vorbehalte­n war, zunehmend auch die reich gewordenen städtische­n Bürger Musik, zunächst vorwiegend als Begleitmus­ik zu Theater und Tanz, genießen. Seit Beginn des 19. Jahrhunder­ts entwickelt­en sich daraus auch Konzertstü­cke, die unabhängig vom Theater von Ensembles mit mehreren und unterschie­dlichen Instrument­en aufgeführt wurden.

Nach der emphatisch­en Rezeption der europäisch­en Musik seit der Meiji-Zeit erlebte die traditione­lle japanische Musik zeitweise einen dramatisch­en Niedergang, wird aber laut Pressemitt­eilung nun zunehmend wieder gelehrt, gepflegt und aufgeführt, wie zum Beispiel das Nagauta-Konzert vor einiger Zeit im Roten Rathaus in Berlin.

Der Vortrag stellt anhand von Bildern und Musikbeisp­ielen die Entwicklun­g der traditione­llen japanische­n Musik dar und die Musikinstr­umente vor. Der Link für Zoom wird am Tag der Veranstalt­ung zugeschick­t.

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