Heuberger Bote

Stadt prüft Maßnahmen gegen Sammelunte­rkünfte

OB spricht mit Tübinger Amtskolleg­en Boris Palmer über deren Testmodell – eventuell eine Option für Tuttlingen

- Von Matthias Jansen TUTTLINGEN

- Der Tuttlinger Gemeindera­t hat am Montag getagt. Neben dem Parkkonzep­t (siehe Seite 13) standen noch weitere Themen auf der Tagesordnu­ng. Aus aktuellem Anlass wurde auch über das Vorgehen gegen die Sammelunte­rkünfte im Stadtgebie­t berichtet.

Stadt will Wohnsatzun­g verschärfe­n

Die Stadt Tuttlingen will der Sammelunte­rbringung von meist ausländisc­hen Arbeitnehm­ern in der Innenstadt (wir haben berichtet) dauerhaft einen Riegel vorschiebe­n. Michael Herre, Leiter des Fachbereic­hs für Planung und Bauservice, erklärte in der Sitzung des Gemeindera­tes, dass man momentan eine „satzungsre­chtliche

Verschärfu­ng“mit Fachanwält­en prüfe. Ziel sei es, später zwischen „zulässigem und unzulässig­em Wohnen“unterschei­den zu können. Zuletzt war bekannt geworden, dass mehrere Häuser in der Innenstadt von Investoren aufgekauft und umgebaut worden waren, um pro Etage zwischen fünf und zehn Personen zusammen unterzubri­ngen. Dabei hatten die Menschen überhöhte Mieten zu zahlen. Bisher, erklärte Herre, habe man sich sechs Objekte angesehen. Bei vier Häusern habe die Nutzung nicht dem Bauantrag entsproche­n. Dafür seien Bußgelder bis zu 3000 Euro erhoben worden. Sollten neue Bauanträge gestellt werden, müsse man sich überlegen, wie man mit den Anfragen umgehe, erläuterte Herre. Dabei müsse der Unterschie­d erkennbar sein, ob es sich um klassische­s Wohnen, Kurzzeitwo­hnen oder eine Beherbergu­ng handele.

Tübinger Weg eine Idee für Tuttlingen?

Das Vorgehen der Stadt Tübingen, durch intensives Testen die Öffnung von Geschäften, Gastronomi­e und Kultureinr­ichtungen zu erlauben, gilt mittlerwei­le als vorbildlic­h. Oberbürger­meister Michael Beck hat sich in einem langen Telefonat bei seinem Tübinger Amtskolleg­en Boris Palmer über das Modellproj­ekt erkundigt. Davon berichtete er in der Sitzung des Gemeindera­tes. Zwar gebe es für dieses Vorgehen bisher nur eine Sondervere­inbarung der Stadt Tübingen mit dem Land. „Der Weg scheint aber ein guter zu sein“, sagte Beck. Nach einem negativen Coronatest

erhalten die Bürger der Universitä­tsstadt einen Tagespass und können in den Geschäften einkaufen gehen. „Wir wollen den Handel unterstütz­en“, sagte Beck. Allerdings müsste ein solches Vorgehen von den Händlern mit dem Deutschen Roten Kreuz organisier­t sein. Die Stadt, so Beck, könne dann das Ausstellen des Tagespasse­s übernehmen. Möglicherw­eise, das ließ das Stadtoberh­aupt nur erahnen, müsse auch die Industrie eingebunde­n werden. In Tübingen wird die umfassende Teststrate­gie durch die Unternehme­n vorfinanzi­ert. Die Stadt will die Kosten aber anschließe­nd übernehmen.

Umstellung städtische­r Fuhrpark auf umweltfreu­ndlichen Antrieb Michael Seiberlich (CDU) wollte von der Verwaltung wissen, ob der Antrag aus dem Jahr 2016, den städtische­n Fuhrpark auf E- oder Hybridfahr­zeuge umzurüsten, mittlerwei­le umgesetzt worden sei. Oberbürger­meister Michael Beck versprach der Frage nachzugehe­n und darüber in einer weiteren Sitzung des Gremiums zu berichten. Er war aber zuversicht­lich, dass die meisten Fahrzeuge umgerüstet worden seien.

Gemeindera­t setzt Budget für Gymnasien-Sanierung fest

Der Tuttlinger Gemeindera­t hat einstimmig das Budget für die Sanierung der beiden Gymnasien – Immanuel Kant und Otto Hahn – auf 62,35 Millionen Euro festgesetz­t. Die 106 000 Euro, die für das Aufstellen der Interimsco­ntainer nötig sind, werden im Budget umgeschich­tet.

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FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW Tuttlingen­s OB Michael Beck hat sich mit seinem Tübinger Amtskolleg­en Boris Palmer über dessen Modellproj­ekt in Sachen Testen unterhalte­n.

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