Mattes: Menschen mit Gendefekt warnen
Leser ist sich sicher: Thrombosespritze hat ihm das Leben gerettet
- Nur eine geistesgegenwärtig selbst verabreichte Blutverdünnungsspritze hat ihm nach einer Corona-Impfung das Leben gerettet. Davon ist unser Leser Herbert Mattes aus Böttingen überzeugt. Wieso, berichtet er im mehrfachen Interview mit dieser Zeitung. Seit Hauptanliegen: Menschen, die in der Verwandtschaft auffällig viele Schlaganfälle oder Thrombosen beobachten, sollen sich auf einen Gendefekt untersuchen lassen und im Fall einer Blutgerinnungsstörung dies unbedingt vor einer Impfung mit dem Arzt besprechen. Denn: „Viele wissen ja gar nicht, ob sie den Gendefekt haben oder nicht“.
Doch der Reihe nach: Wohl noch nie ist die Einführung neuer Impfstoffe oder Medikamente so eng von der mehr oder weniger informierten Öffentlichkeit begleitet worden, wie die gegen das neuartige Coronavirus ausgelöste Krankheit Covid 19. Und noch nie hat eine Impfkampagne versucht, alle Menschen gleichzeitig nicht nur im Land oder Europa sondern weltweit dagegen zu schützen, auch wenn es Vorläufer-Pandemien gab.
Das ist der Rahmen der Geschichte, die sich bei Herbert Mattes abspielt, als er vor zwei Wochen mit dem Impfstoff von Astra Zeneca geimpft wird.
Er hat, wie viele Menschen, Nebenwirkungen. Fieber, Kopfweh, Schüttelfrost sind das Zeichen, dass die Impfung wirkt und das Immunsystem sämtliche Truppen mal heftiger, mal weniger heftig, gegen das Corona-Virus in Stellung bringt. Bei Herbert Mattes sind die Voraussetzungen aber andere: Er hat einen Gendefekt, der erstmals in der Stadt Leiden festgestellt wurde. Eine Blutgerinnungsstörung mit dem Namen Faktor-V-Leiden.
Diesen Gendefekt haben geschätzt fünf Prozent der europäischstämmigen Menschen. Mattes ist im Rahmen der Diskussion um – im Verhältnis zwar extrem wenigen, aber für die Betroffenen sehr bedrohlichen - Thromboseereignisse nach Impfungen mit dem Impfstoff sicher: Was ihm im Anschluss widerfahren ist, ist etwas ganz ähnliches.
Todesfälle in der Familie, Schlaganfälle seiner Mutter, die mit ihm im Haus lebt. Er zählt „sieben Beinthrombosen, zwei Lungenembolien, zwei Hirninfarkte“auf. Bei ihm sei die ererbte Blutgerinnungsstörung nachgewiesen, er nehme regelmäßig Medikamente dagegen. Dann die Impfung.
Er habe Kopfweh, Schüttelfrost und andere voraussehbare Nebenwirkungen bekommen. Aber dann sei es ihm ganz schlecht ergangen und im Bad sei er dann „15 bis 30 Minuten außer Gefecht“gewesen. Zuvor habe er sich geistesgegenwärtig die für die Tochter - auch sie sollte geimpft werden - bereit gelegte Thrombosespritze in den Bauch injiziert.
Als er wieder zu sich gekommen sei, sei er auf allen Vieren zum Bett gekrochen und habe sich nach einer weiteren Weile wieder hingelegt. Es sei ihm sehr schlecht gegangen: „Ich hab wirklich gemeint, ich muss gehen“, so Mattes. Und ist überzeugt, dass ihm die Antigerinnungsspritze das Leben gerettet habe.
Noch jetzt nach zwei Wochen habe er Kopfschmerzen, sie würden aber langsam besser.
Mattes vermutet alle möglichen Zusammenhänge, das Verheimlichen von Wirkungen oder Nebenwirkungen aus materiellen Gründen, kritisiert den Export von alternativen Impfstoffen und auch, dass offenbar kein Wechsel des Impfstoffs möglich oder sinnvoll sei. Kurz: Er vermisst klare Informationen an einen Mann, der fürchtet, dass ein Impfstoff ihn wegen seines Gendefekts umbringen könnte.