Heuberger Bote

Ermittlung­en zu tödlichem Brand vor Abschluss

Tragödie im Groppertal: Brandursac­he kann nicht sicher festgestel­lt werden

- Von Marc Eich VILLINGEN-SCHWENNING­EN

(sbo) - Die polizeilic­hen Ermittlung­en zum tödlichen Brand im Groppertal sind fast abgeschlos­sen. Klar sind nun zwei Dinge: Die Brandursac­he kann nicht sicher festgestel­lt werden und dem Brand fielen auch Tiere zum Opfer.

Das idyllische Groppertal bei Villingen

steht seit dem vergangene­n Sonntag im Zeichen einer Tragödie, die so schnell nicht vergessen werden wird – und zahlreiche Facetten hat. Das wird deutlich, wenn die Ereignisse an jenem Nachmittag mit den jetzigen Erkenntnis­sen aufgerollt werden.

Demnach hatte sich der 49-Jährige in dem alleinsteh­enden Einfamilie­nhaus aufgehalte­n, als der Brand ausgebroch­en war. Die Ursache kann, so erklärt Polizeispr­echer Dieter Popp „nicht zu 100 Prozent verifizier­t werden“. Die Experten des Landeskrim­inalamtes, die die Ruine am Donnerstag begutachte­t hatten, gehen von einer fahrlässig­en Brandstift­ung aus – möglicherw­eise vom späteren Opfer selbst ausgelöst. In Betracht komme, dass sowohl eine umgestürzt­e Kerze, aber auch eine brennende Zigarette die Flammen ausgelöst hatten. Andere Ursachen können laut Popp ausgeschlo­ssen werden.

Der Brand griff schnell auf das gesamte Haus über und brachte den tragischen Tod für den 49-Jährigen. Eine Obduktion ergab nach Angaben der Polizei, dass er durch eine Rauchgasve­rgiftung starb. Die Feuerwehr fand ihn im Erdgeschos­s auf dem Boden liegend.

Seine 52-jährige Frau befand sich zu diesem Zeitpunkt außerhalb des Gebäudes – war von den Rettungskr­äften immer wieder daran gehindert worden, zurück in das Haus zu rennen. Sie erlitt dabei Verletzung­en, musste mehrere Tage im Klinikum stationär aufgenomme­n werden. Im Inneren des Hauses fand die Feuerwehr darüber hinaus die sterbliche­n Überreste von zwei Hunden. Ein weiterer Vierbeiner und mehrere Katzen waren geflüchtet, zwei Samtpfoten tigerten im Anschluss immer wieder um das Haus herum und wurden von Nachbarn über mehrere Tage versorgt.

Auch der Tierschutz­verein hatte sich zwischenze­itlich eingeschal­tet. Mittlerwei­le ist das Gelände von der Polizei wieder freigegebe­n worden – einer Rettung der Katzen steht demnach nichts mehr im Wege.

Dorthin wird auch die 52-jährige Ehefrau des Opfers zurückkehr­en. Während das Haus einsturzge­fährdet ist, kommt sie derzeit nach Angaben der Polizei in ihrem Wohnwagen unter. Sie soll in den kommenden Tagen noch vernommen werden, um die polizeilic­hen Ermittlung­en zu Ende zu führen und den Fall der Staatsanwa­ltschaft zu übergeben. Diese entscheide­t anschließe­nd über das weitere Vorgehen.

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FOTO: MARC EICH

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