Heuberger Bote

Aicher gewinnt überrasche­nd DM-Titel

17-jähriges Ski-Talent aus Mahlstette­n triumphier­t nach starkem zweiten Lauf im Slalom

- Von Matthias Jansen MAHLSTETTE­N/BISCHOFSWI­ESEN Sundsval Skiinterna­t schwedisch­en

- Diese Titelsamml­ung bekommt manch Sportler in der gesamten Karriere nicht hin: Bei Emma Aicher aus Mahlstette­n hat es nur gut fünf Wochen gedauert. Nach der Bronze-Medaille bei der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo Mitte Februar sicherte sich die 17-Jährige nun den Deutschen Meistertit­el im Slalom.

Nach zwei Läufen lag Aicher (1:31,44 Minuten) nur drei Hundertste­l Sekunden vor Lena Dürr (SV Germering). Andrea Filser (SV Wildsteig), die mit der Mahlstette­nerin im Team bei der WM Platz drei erreicht hatte, kam mit einem Rückstand von 51 Zehntel ins Ziel. Die schnellste Zeit des Slalom-Wettbewerb­s erreichte aber Vivien Insam. Die Summe von 1:31,26 Minuten aus beiden Läufen verhindert­en Aichers Triumph aber nicht. Als Italieneri­n kam Insam nicht in die Wertung zur Deutschen Meistersch­aft.

Dabei hatte es anfangs nicht nach einem Sieg für Aicher ausgesehen. Mit der Laufzeit von 46,90 Sekunden belegte die Mahlstette­nerin nur den dritten Rang. Dürr (46,55) und Filser (46,65) verwiesen Aicher zunächst auf Rang drei. Erst mit einem fulminaten zweiten Lauf durch den Slalomkurs – mit 44,54 Sekunden erzielte sie die Bestzeit – sorgte die 17-Jährige für die große Überraschu­ng und ließ die Weltcupsta­rterinnen sowie Teamkolleg­innen bei der Ski-WM noch hinter sich. „Für Emma ist das ein weiterer Höhepunkt ihrer noch jungen Karriere“, freute sich Fabian Specker, Vorsitzend­er des Ski-Clubs Mahlstette­n, über den Erfolg des nun bekannten Vereinsmit­glieds.

Für den Doppelsieg reichte es dann aber nicht. Im Riesenslal­om sicherte sich Filser den Sieg vor Insam, Marlene Schmotz (SC Leitzachta­l) und Fabiana Dorigo (TSV 1860 München). Erneut mit der Laufbestze­it von 1:02,18 Minuten verbessert­e sich Aicher noch auf den siebten Platz. Den Rückstand auf Filser (erster Lauf: 58,40 Sekunden) konnte sie (59,67) dann aber nicht mehr gutmachen.

Auch bei den Herren gab es eine Überraschu­ng. Anstelle der deutschen Topfahrer Alexander Schmidt (SC Fischen) und Stefan Luitz (SC Bolsterlan­g) bejubelte Frederik Norys (SC Garmisch) im Riesenslal­om erstmals einen Sieg bei den nationalen Titelkämpf­en.

Emma Aicher wuchs im

auf. Mutter Viktoria und Vater Andreas (ein gebürtiger Mahlstette­r) brachten ihr von klein auf das Skifahren bei. Nachdem sie die Kaderkrite­rien für den DSV-C-Kader erfüllt hat, wurde sie vergangene­n Herbst im DSV-Team aufgenomme­n. Emma Aicher besucht seit September das in Berchtesga­den, geht aber für den Heimatskic­lub ihres Vaters an den Start. (zad)

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