„Der Mensch sollte für die Umwelt kämpfen“
Zu unserer Berichterstattung über den Versuch der Stadt, ein Berufungsverfahren zum Donau-Aufstau zu bekommen („Mehrheit will geringe Chance nutzen“), vom Samstag, 10. April, hat uns folgender Leserbrief erreicht: „Ich finde es wunderbar, dass man weiter kämpft, auch wenn die Grünen und OB Beck geschlossen gegen ein weiteres Klagen sind, weil man sich keinen Erfolg verspricht. Das ist legitim in einer Demokratie.
Aber liebe Grüne, wie sah es bei euerem Kampf gegen die Atomkraft damals aus? Das war einer der aussichtslosesten Kämpfe überhaupt – doch wie ging er aus? Und was kostet euch ein Kampf für die Natur, den ihr gar nicht kämpfen müsst? Weil eine Bürgerinitiative mit den Bürgern kämpft, über 10 000 Stimmen, und es werden weitere folgen.
Und ja, es mag sein, dass man juristisch verliert. Aber eine aufgestaute Donau ist gelebter Naturschutz – und sie macht Menschen glücklich. Statt die Fische bei Rettungsaktionen zu retten, wenn ihnen das Wasser fehlt, können sie Kinder staunend beobachten. Wenn den Bäumen das Wasser fehlt, weil die Donau im Sommer nicht aufgestaut wird, kommt es dazu, dass man riesige, uralte Bäume fällen muss. Aber ein großer Baum, der bietet wunderschönen Platz zum Verweilen und einen Mikrokosmos für tausende Tiere. Und er schenkt uns bessere Luft. Das ist Klimaschutz.
Wenn der Mensch erkennt, dass realitätsferne Urteile ihm schaden, dann sollte er für die Umwelt kämpfen. Und das ist kein „Grüner Gedanke“, das ist ein menschlicher Gedanke. Wir brauchen mitten in der Stadt ein besseres Klima und eine aufgestaute Donau hilft uns dabei.“
Tom Grimm, Tuttlingen