Von 1200 Personen waren sieben positiv
Pro Testtag stehen dem DRK 250 bis 300 Corona-Schnelltests in der Stadthalle zur Verfügung
Im Spaichinger Corona-Testzentrum gibt es schon Stammkunden.
- „Haben Sie Ihren Personalausweis dabei?“, wird jeder Besucher des Corona-Testzentrum am Empfang der Spaichinger Stadthalle gefragt. Online habe ich mir vor wenigen Tagen einen Termin gebucht, um den genauen Ablauf des Corona-Antigentests selbst kennenzulernen. Es ist mein erster CoronaTest. Bereits am Eingang zur Stadthalle warten die ersten Helfer und Personen, die sich testen lassen wollen. Nachdem ich einen kurzen Informationsbogen ausgefüllt und unterschrieben habe, geht es weiter zum Empfangsbereich.
„Wir haben hier in der Stadthalle schon etwa 1200 Personen getestet“, erzählt Bereitschaftsleiter Florian Bertsche vom DRK. Er ist vor zehn Jahren durch ein FSJ zum DRK gekommen. „Insgesamt hatten wir schon sieben positive Fälle. Die sind auch alle durch einen anschließenden PCR-Test bestätigt worden.“Montags, donnerstags und samstags bietet das DRK Corona-Schnelltests an, bei der sich jede Person, die symptomfrei ist, testen lassen kann. „Uns stehen pro Testtag 250 bis 300 Schnelltests zur Verfügung. Am Karsamstag haben wir mit 230 Test bisher die größte Nachfrage gehabt. Meistens sind es aber weniger. Heute sind zum Beispiel 65 Menschen angemeldet, aber man kann auch ohne Termin vorbeikommen“, sagt Bertsche.
Nach dem Eintragen der Daten meines Personalausweises bekomme ich ein eingeschweißtes DIN A4 Blatt mit einer Nummer und werde von einer weiteren DRK-Helferin direkt in die Testkabine eins geschickt. Hier warten zwei weitere Helfer: einer in kompletter Schutzausrüstung - weißer Anzug, FFP2-Maske und Schutzbrille - und sein Kollege mit Maske und Handschuhen hinter dem
PC. „Nehmen Sie blutverdünnende Medikamente?“, will der Mann in Schutzmontur wissen. Dann packt er auch schon das lange Wattestäbchen aus seiner Verpackung. „Das ist jetzt kurz etwas unangenehm. Einfach versuchen still sitzen zu bleiben.“Das Stäbchen kitzelt etwas, als der Abstrich genommen wird. Dann ist es auch schon vorbei und ich werde mit meiner Nummer in den Wartebereich geschickt.
Hier sitzen schon etwa zehn Wartende. „Wir haben Stammkunden, die schon von Anfang an jede Woche kommen. Dann gibt es noch Familien, Junge, Alte, Leute die nach dem Feierabend vorbeikommen. Auch von der Feuerwehr kommen welche her“, weiß Bertsche. Angst vor einer Ansteckung mit Corona im Testzentrum haben er und seine Helfer nicht. „Wir beschäftigen uns ja schon ein Jahr damit. Außerdem haben die meisten DRK-Helfer, die die Menschen testen, schon die Erstimpfung. Sobald wir jemanden positiv testen, werden außerdem die ganze Testkabine und unsere Tester neu desinfiziert.“
Direkt gesehen hat man das positive Testergebnis bei drei der sieben positiv getesteten Personen. „Da ist der Teststreifen direkt dunkelrot hochgelaufen“, erzählt Bertsche. Positiv getestete Personen versucht der Bereitschaftsleiter so aus dem Wartebereich zu holen, dass es nicht alle Wartenden mitbekommen. „Bisher hatten wir noch niemanden, der wirklich überrascht war, dass er sich infiziert hat. Meist haben sie sich dann doch schon ein bisschen krank gefühlt und wussten, dass es Kontakt am Arbeitsplatz oder durch das Kind in der Kita gab“, sagt er.
Etwa 15 Minuten warte ich auf mein Testergebnis. Um mich herum sind die Menschen ruhig und warten geduldig. Vorfälle durch Störer gab es bisher keine. Dann werde ich endlich aufgerufen. Das Ergebnis: negativ. „Tschüss, schönen Abend noch!“, verabschiedet mich die DRK-Helferin, nachdem sie mir mein ausgedrucktes Ergebnis überreicht hat. Anschließend unterhalte ich mich noch mit Lisa und Aike. Beide sind Lehrerinnen und befreundet. Aike lässt sich jede Woche zweimal testen. Aus sozialer Verantwortung und weil sie bereits infiziert war. Symptomfrei. „Ich habe im Januar einen Antikörpertest gemacht, der war positiv. Aber ich habe keine Ahnung, wann und wo ich mich angesteckt haben könnte“, sagt sie. Morgen werden die beiden wiederkommen, um sich vom DRK schulen zu lassen, wie sie ihre Schüler beim Durchführen des Selbsttests anleiten können.