Abiturienten in heißer Vorbereitungsphase
Am Dienstag beginnt Schutzquarantäne, im Mai sind die Prüfungen
- Für Abiturienten in Baden-Württemberg wird es langsam ernst: Am 4. Mai beginnen die schriftlichen Prüfungen. Um eine Ansteckung mit dem Coronavirus vor den Prüfungen möglichst zu vermeiden, sind auch die Abiturienten der allgemeinbildenden Gymnasien in Tuttlingen ab Dienstag, 20. April, in „Schutzquarantäne“und haben nur noch Distanzunterricht. Unsere Zeitung hat mit fünf von ihnen darüber gesprochen, wie sie sich angesichts des näherrückenden Termins fühlen.
Luise Ames, 18 Jahre, Otto-HahnGymnasium (OHG): „Wenn ich darüber nachdenke, wie schnell die Zeit jetzt vergeht, werde ich schon nervös. Dass die Prüfungen in Präsenz stattfinden, ist aber okay. Anders wäre es auch schwer umsetzbar und man hat ja die Möglichkeit, sich vorher testen zu lassen. Was ich wirklich schade finde ist, dass wir jetzt vorher wieder in den Distanzunterricht müssen.“
Max Liebsch, 18 Jahre, OHG: „Mir ist Präsenzunterricht lieber, da kann man besser mit dem Lehrer sprechen. Online kann es auch mal schwer sein mitzukommen, aber unsere Schule bemüht sich sehr und macht zum Beispiel auch Einzelgespräche mit den Lehrern möglich. Optimal ist es aber auf jeden Fall nicht. Letzte Woche haben wir auch noch die Info bekommen, dass bei den Prüfungen Maskenpflicht gilt und ich merke jetzt im Unterricht schon, dass ich da Kopfschmerzen bekomme und mich weniger konzentrieren kann. Da ist es fraglich, ob unser Abi dann wirklich gleichwertig sein wird.“
Paul Ahrens, 17 Jahre, ImmanuelKant-Gymnasium: „Klar werden die Prüfungen vom Gefühl her anders ablaufen, aber für die Noten macht das keinen Unterschied. Dass wir mit Maske schreiben ist für mich selbstverständlich, ist im Unterricht ja auch so.“
Tessa Späth, 18 Jahre, OHG: „Ich versuche, mir nicht zu viel Stress zu machen, das bringt ja auch nichts. Aber wegen der Schutzquarantäne bin ich zwiegespalten. Es ist gut, dass man sich nicht anstecken kann, aber der Zuhause-Unterricht ist nicht zu vergleichen mit dem in der Schule. Das ist ja sowieso eine ungewohnte Situation, vor Prüfungen zu stehen, und von Zuhause aus ist es noch ungewohnter. Ich habe aber nicht das Gefühl, im Nachteil zu sein, genug Unterricht hatten wir ja.“
Anne Starke, 17 Jahre, OHG: „Man ist schon viel auf sich gestellt durch den Distanzunterricht, aber die Lehrer
sind immer erreichbar und man fühlt sich gut unterstützt. Ich bin froh, dass die Prüfungen stattfinden, mit einem Durchschnittsabi wäre es sicher nicht so gut gewesen. Ich will aber nicht online ins Studium einsteigen müssen, deswegen mache ich erst mal ein FSJ hier. Das ist kein Problem, solange man nicht ins Ausland will.“
Auf das schriftliche Abitur folgen im Juni die Abschlussprüfungen für Werkreal- und Realschüler. Die mündlichen Prüfungen finden alle erst im Juli statt.