Mäuschen, Mäuschen piep einmal
In Immendingen werden mit Blechen und Kästen Haselmaus- und Reptilienbestände erfasst
(frdr) - Seit kurzem fallen Spaziergängern im Gemeindegebiet an Gebüschen angebrachte schwarze Kästchen auf. Die Stellen sind mit einem roten Bändchen gekennzeichnet. Beim genauen Hinsehen entdeckt man zudem auf dem Boden befestigte Bleche. Ihr Zweck ist wohl nur für Eingeweihte sofort ersichtlich: Mit ihnen soll die Haselmaus- und Reptilienbevölkerung der Gemeinde erfasst werden.
Die Planungsbüro Baader Konzept leitet die Untersuchungen. Sie analysieren und beraten im Bereich des Natur- und Umweltschutzes Projekte im urbanen und ländlichen Raum. In diesem Jahr führt das Büro eine groß angelegte Untersuchung über das Vorkommen von Flora und Fauna in und um Immendingen durch.
Wie Projektleiterin Sabine Hirsch auf Anfrage erläutert, wird, um bestimmte Arten erfassen zu können, unter anderem solches Material ausgelegt. „Mit Hilfe dieser künstlichen Verstecke sammeln wir Daten über den Zustand und die Verbreitung der Tiere“, klärt sie auf. In der Untersuchung werden für die Haselmaus- und Reptilienerfassung besondere Kartiermethoden angewandt.
Die Haselmaus ist als Nagetier ein sehr guter Kletterer, der den Großteil seines Lebens in den Bäumen und Sträuchern verbringt. Die Anbringung von Nistkästen und Haselmausröhren ist eine zuverlässige Methode, das Tier nachzuweisen. Die Kästen werden in Gebüschen, Hecken oder in von Sträuchern geprägten Wäldern in Abständen von zehn bis zwanzig Metern angebracht und im Zeitraum von März bis Oktober regelmäßig kontrolliert.
Die Reptilien werden vor allem durch sorgfältige Beobachtung entdeckt. Hierfür werden relevante Strukturen wie Hecken, Gebüsche, Säume und Magerwiesen von April bis September abgesucht. Durch den Einsatz der genannten Profilbleche entsteht ein Hohlraum in dem sich die Tiere verstecken können und sich damit gut nachweisen lassen. Die Kontrolle bezieht sich auf einzelne Tiere und Häutungsrückstände. Durch Störungen flüchten die Tiere schnell. Die Projektleiterin appelliert deshalb an die Bevölkerung Abstand zu halten und die ausgelegten Materialien nicht anzufassen oder gar zu entfernen.