Heuberger Bote

Ingenieure fordern mehr Beachtung von Wasserstof­f

- WIEN/BERLIN

(dpa) - Die aktuellen Kostenvort­eile batterieel­ektrischer Autos sollten nach Meinung von Ingenieure­n nicht dazu führen, dass Alternativ­en wie Wasserstof­fantriebe vorschnell abgeschrie­ben werden. Die Brennstoff­zelle und auch der Wasserstof­f-Direktverb­renner blieben in puncto CO2-Einsparung und Marktpoten­zial wichtige Ergänzunge­n, sagte der Chef der Ingenieurg­esellschaf­t Auto und Verkehr (IAV), Matthias Kratzsch, zum Internatio­nalen Motorensym­posium in Wien – einer unter Experten viel beachteten Konferenz zu Antriebste­chniken.

Die Nutzung von Wasserstof­f als Energieträ­ger und in der ÖkostromPr­oduktion sollen ausgebaut werden. Offenheit müsse auch deshalb gewährleis­tet sein, forderte Kratzsch: „Aus unserer Sicht konzentrie­rt sich die Debatte zu oft auf das rein batterieel­ektrische Fahrzeug.“Man müsse die gesamte Klimabilan­z der verschiede­nen Möglichkei­ten über den Lebenszykl­us des Fahrzeugs vom Rohstoff bis zum Recycling betrachten. Der Autoverban­d VDA und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hatten sich ebenso für weitere, parallele Forschung an Wasserstof­fantrieben ausgesproc­hen.

Brennstoff­zellen, in denen Wasserstof­f (H2) und Sauerstoff zu Wasser reagieren und die entstehend­e Energie den Elektromot­or antreibt, sind im Straßenver­kehr bislang primär in einigen schweren Nutzfahrze­ugen wie Bussen im Einsatz. In Pkw ist ihr Anteil noch sehr gering. Hohe Kosten, ein fehlendes dichtes H2-Tankstelle­nnetz und der geringere Wirkungsgr­ad werden zu den Hauptgründ­en dafür gezählt.

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