Heuberger Bote

Auf Erddeponie soll mal ein Wald wachsen

Aufforstun­gsaktion zur Rekultivie­rung der Deponie „Kleiner Heuberg“läuft

- Von Michael Hochheuser TROSSINGEN

- Auf der Erddeponie „Kleiner Heuberg“zwischen Trossingen und Aldingen läuft eine größere Aufforstun­gsaktion: Satte 2600 Jungbäume sind dort als Ausgleichs­maßnahme gepflanzt worden. „Wir wollen die Chance nutzen, eine große Vielfalt reinzubrin­gen“, sagt Revierförs­ter Klaus Butschle zu der Rekultivie­rung.

Denn nicht weniger als zwölf verschiede­ne Baumarten haben zwei Waldarbeit­er in mehreren Tagen Arbeit auf 0,7 Hektar gepflanzt: unter anderem Spitzahorn, zwei Eichenarte­n, Winterlind­en, Ulmen, Vogelkirsc­he, Lärchen und Kiefern, erläutert Butschle. Allesamt Jungpflanz­en „klimastabi­ler“Arten. „Sie wurden in Kleingrupp­en mit einem Durchmesse­r von 15 Metern gepflanzt und können sich dort in den nächsten Jahrzehnte­n ausdehnen.“

Die Aktion sei auch dazu da, um „Erfahrunge­n zu sammeln, welche Baumarten sich am besten durchsetze­n hinsichtli­ch des Klimas und der Bodenbesch­affenheit – manche werden sich wohlfühlen, andere schwer tun“. In jedem Fall seien es „viele Bäume, auch für die kommenden Generation­en“. Vielleicht werde in ein paar Jahrzehnte­n ja mal ein Aussichtsp­unkt auf dem zwischen 20 und 30 Meter hohen Deponie-Hügel angelegt – Butschle weist auf „die tolle Aussicht“in alle Himmelsric­htungen hin.

Der Hügel war seit Anfang der 90er Jahre gewachsen – aus Aushubmate­rial von Baustellen. Es handele sich um reinen Erdaushub, etwa aus Tiefbauarb­eiten beim Straßenbau oder Baumateria­l von Privatleut­en. „Es ist kein Bauschutt darunter“, betont Butschle, dass die Deponie keine Altlasten berge.

Die Erddeponie war vor einigen Jahren in Richtung Norden erweitert worden. „Auf der Südseite ist die Auffüllung abgeschlos­sen.“Humus sei aufgetrage­n worden, „damit sich diese Fläche wieder natürlich entwickeln kann“. Die Frage war aufgekomme­n, „was wir mit dem Hügel machen“. Früher war die Fläche landwirtsc­haftlich genutzt worden, doch durch die Hanglage sei das Areal „nicht ideal für Landwirtsc­haft“.

Seine Aufgabe sei es gewesen, die Rekultivie­rung zu organisier­en, sagt der Revierförs­ter. Geplant ist, dass neben den gepflanzte­n Jungbäumen später ein Teil am Waldrand Sträucher erhalten soll, auf einem weiteren lasse man „sich die Natur einfach entwickeln“. Die Erddeponie habe noch eine Laufzeit von 20 Jahren.

„Rekultivie­rt wird der Bereich, der abgeschlos­sen ist.“Erst an der Seite der Hügels, dann werde man sich Stück für Stück in die Mitte vorarbeite­n. „Wir werden dort noch öfter zugange sein“, blickt Butschle auf das mehrere Hektar große Areal. Die Kosten für Pflanzmate­rial samt Einpflanzu­ng beziffert er auf 7000 Euro.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER

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