Auf Erddeponie soll mal ein Wald wachsen
Aufforstungsaktion zur Rekultivierung der Deponie „Kleiner Heuberg“läuft
- Auf der Erddeponie „Kleiner Heuberg“zwischen Trossingen und Aldingen läuft eine größere Aufforstungsaktion: Satte 2600 Jungbäume sind dort als Ausgleichsmaßnahme gepflanzt worden. „Wir wollen die Chance nutzen, eine große Vielfalt reinzubringen“, sagt Revierförster Klaus Butschle zu der Rekultivierung.
Denn nicht weniger als zwölf verschiedene Baumarten haben zwei Waldarbeiter in mehreren Tagen Arbeit auf 0,7 Hektar gepflanzt: unter anderem Spitzahorn, zwei Eichenarten, Winterlinden, Ulmen, Vogelkirsche, Lärchen und Kiefern, erläutert Butschle. Allesamt Jungpflanzen „klimastabiler“Arten. „Sie wurden in Kleingruppen mit einem Durchmesser von 15 Metern gepflanzt und können sich dort in den nächsten Jahrzehnten ausdehnen.“
Die Aktion sei auch dazu da, um „Erfahrungen zu sammeln, welche Baumarten sich am besten durchsetzen hinsichtlich des Klimas und der Bodenbeschaffenheit – manche werden sich wohlfühlen, andere schwer tun“. In jedem Fall seien es „viele Bäume, auch für die kommenden Generationen“. Vielleicht werde in ein paar Jahrzehnten ja mal ein Aussichtspunkt auf dem zwischen 20 und 30 Meter hohen Deponie-Hügel angelegt – Butschle weist auf „die tolle Aussicht“in alle Himmelsrichtungen hin.
Der Hügel war seit Anfang der 90er Jahre gewachsen – aus Aushubmaterial von Baustellen. Es handele sich um reinen Erdaushub, etwa aus Tiefbauarbeiten beim Straßenbau oder Baumaterial von Privatleuten. „Es ist kein Bauschutt darunter“, betont Butschle, dass die Deponie keine Altlasten berge.
Die Erddeponie war vor einigen Jahren in Richtung Norden erweitert worden. „Auf der Südseite ist die Auffüllung abgeschlossen.“Humus sei aufgetragen worden, „damit sich diese Fläche wieder natürlich entwickeln kann“. Die Frage war aufgekommen, „was wir mit dem Hügel machen“. Früher war die Fläche landwirtschaftlich genutzt worden, doch durch die Hanglage sei das Areal „nicht ideal für Landwirtschaft“.
Seine Aufgabe sei es gewesen, die Rekultivierung zu organisieren, sagt der Revierförster. Geplant ist, dass neben den gepflanzten Jungbäumen später ein Teil am Waldrand Sträucher erhalten soll, auf einem weiteren lasse man „sich die Natur einfach entwickeln“. Die Erddeponie habe noch eine Laufzeit von 20 Jahren.
„Rekultiviert wird der Bereich, der abgeschlossen ist.“Erst an der Seite der Hügels, dann werde man sich Stück für Stück in die Mitte vorarbeiten. „Wir werden dort noch öfter zugange sein“, blickt Butschle auf das mehrere Hektar große Areal. Die Kosten für Pflanzmaterial samt Einpflanzung beziffert er auf 7000 Euro.