Heuberger Bote

„Was wir erleben, ist ein Angriff auf unsere Demokratie“

- Rüdiger Schreiber, Aldingen

Leserbrief zum Artikel „Gewalttäti­ge Krawallmac­her randaliere­n in Tuttlingen“vom 3. Mai:

Kein Problem – und wenn, dann von auswärts: Wer sich mit Fackeln und deutschen Fahnen an einer Burgruine trifft und anschließe­nd einen Marsch durch die Stadt unternehme­n möchte, ist sicher kein einfacher „Krawallmac­her“– oder bei Weitem nicht nur.

Denn damit bewegen sich diese Leute ganz klar in deutsch-nationaler oder gar rechtsextr­emer Tradition. Sie haben also eine politische Botschaft, und bestimmt keine demokratis­che. Das kann und sollte man auch benennen. Dieser Verweis fehlt, statt dessen wird aber – anders als in der Pressemeld­ung der Polizei – sehr deutlich hervorgeho­ben, dass die meisten Teilnehmer gar nicht aus dem Kreis Tuttlingen kämen. Auch bei mehreren Artikeln der letzten Zeit zu Demonstrat­ionen (zum Beispiel

Autokorsos in Tuttlingen oder Mittwochsd­emos in Spaichinge­n) wird sehr deutlich darauf verwiesen, wie viele Kennzeiche­n auswärtig seien. Dabei kann man nur anhand der Autonummer auch gar nicht immer wissen, wo jemand wohnt aufgrund von Kennzeiche­nliberalis­ierung, Dienstwage­n, Leihwagen und vieles mehr.

Was wir hier in unserem Landkreis erleben, ist ein Angriff auf unsere Demokratie und deren Vertreter (die Polizei) durch mutmaßlich rechte Gruppierun­gen. Das ist ein Problem, welches wir nicht nur hier haben, aber dem wir hier entgegentr­eten müssen. Das Verschweig­en oder Verharmlos­en des rechten Hintergrun­des oder die Hervorhebu­ng, dass es „importiert­e“Demonstran­ten seien, beseitigt nicht die antidemokr­atischen Tendenzen in unserer Region, sondern stärkt sie.

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