Heuberger Bote

Abitur: Teils doppelt so viel Aufwand wie bisher

Neue Regeln für Abschlussp­rüfungen erschweren Tuttlinger Schulen die Planung

- Von Maike Daub TUTTLINGEN

- Am Dienstag startet das Abitur, und das Kultusmini­sterium hat Corona-Regeln für Abschlussp­rüfungen herausgege­ben: Für die Prüflinge besteht zwar keine Testpflich­t, nur ein Testangebo­t, doch wer sich nicht testen lässt, muss von den anderen räumlich getrennt werden. Einigen Tuttlinger Schulen fällt es leichter als anderen, diese Regeln umzusetzen. Besonders schwer trifft es die berufliche­n Schulen – in Tuttlingen also die Ferdinand-von-Steinbeis-Schule und die Fritz-Erler-Schule (FES).

An der FES machen in diesem Jahr allein 150 Schülerinn­en und Schüler an der Berufsschu­le und 150 Abiturient­innen und Abiturient­en ihren Abschluss. Dass einige Berufsprüf­ungen gleichzeit­ig mit den Abiturprüf­ungen stattfinde­n sollen, da diese aufgrund der Pandemie nach hinten verschoben wurden, mache es zusätzlich schwierig, so Schulleite­r Rainer Leuthner. An einigen Tagen bräuchten sie bis zu 30 Räume, nur um Prüfungen durchzufüh­ren. „Damit sind unsere Kapazitäts­grenzen quasi erreicht“, gesteht Leuthner.

Und nur mit mehr Räumen ist es ja nicht getan, es braucht in jedem Raum auch Aufsichtsp­ersonal. „Einen Kollegen kann ich nur einmal einsetzen: als Aufsicht oder im Distanzunt­erricht“, sagt Leuthner. Auch am Immanuel-Kant-Gymnasium (IKG) fürchtet der stellvertr­etende Schulleite­r Michael Krauss, dass das zusätzlich­e Personal auf Kosten des Online-Unterricht­s abgezogen werden muss. „Wir haben in der Planung schon einen Mehraufwan­d von etwa 30 bis 40 Prozent“, berichtet er.

Am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG), mit dem das IKG auch oft Kooperatio­nen eingeht, macht man sich dagegen weniger Sorgen. Dort hat sich die Schulleitu­ng schon vor einiger Zeit um den größtmögli­chen Raum für die Abiturprüf­ungen bemüht: die Mühlau-Sporthalle. Dort können die Abiturient­en nicht nur mit dem vorgegeben­en Abstand von 1,5 Metern, sondern mindestens drei Meter voneinande­r entfernt ihre Prüfung schreiben. „Unser Grundanlie­gen sind wie immer optimale Rahmenbedi­ngungen und die bestmöglic­he Sicherheit für unsere Schüler“, erklärt Wolfgang Staib, stellvertr­etender Schulleite­r.

„Die neuen Regeln haben uns gezwungen, zügig zu planen“, sagt Susanne Galla, Schulleite­rin an der Steinbeis-Schule. „Aber das sind wir ja mittlerwei­le gewohnt.“An ihrer Schule machen in diesem Jahr etwa 500 Prüflinge ihren Abschluss. Um möglichst vielen davon ein Testangebo­t machen zu können, werde ihr Team auch an einem Samstag arbeiten. Die Schüler sollen sich nur im Notfall erst am Prüfungsta­g testen lassen müssen. „Sie sind schon nervös genug.“

Auch die Real- und Werkrealsc­hulen in der Stadt bereiten sich auf die veränderte Prüfungssi­tuation vor. Wie einige andere Schulen will die Hermann-Hesse-Realschule im Vorfeld der Prüfungen bei ihren Schülern abfragen, wer sich testen lässt und wer nicht. So könnten sie besser planen, erklärt Rektorin Simone

Kauderer. Ihnen bleibt jedoch noch ein wenig mehr Zeit als den Gymnasien und den berufliche­n Schulen: Ihre Prüfungen beginnen erst im Juni nach den Pfingstfer­ien.

 ?? FOTO: DPA ?? Neben Abstand und Masken kommen für die Schüler in Baden-Württember­g weitere Regelungen hinzu.
FOTO: DPA Neben Abstand und Masken kommen für die Schüler in Baden-Württember­g weitere Regelungen hinzu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany