Heuberger Bote

Hermle macht 40 Millionen Euro Gewinn

Umsatzrück­gänge im Corona Jahr 2020 –Exportquot­e erhöht sich

- GOSHEIM

(pm/sz) - Die Maschinenf­abrik Berthold Hermle AG hat ihre Jahresbila­nz für 2020 vorgelegt. Der Geschäftsv­erlauf des Werkzeugma­schinenund Automation­sspezialis­ten sei „wie erwartet“deutlich von der Pandemie beeinträch­tigt. Trotz deutlichem Umsatzrück­gang auf 296,9 Millionen Euro konnte ein Gewinn von 40,1 Millionen Euro (Vorjahr: 84,2 Millionen Euro) erzielt werden, teilt das Unternehme­n mit.

Nach einem starken Einbruch im zweiten Quartal 2020 habe sich die Nachfrage im weiteren Jahresverl­auf zwar moderat belebt, insgesamt nahm der Auftragsei­ngang 2020 im Vergleich zum Vorjahr aber konzernwei­t um 41,5 Prozent auf 242,5 Millionen Euro ab (Vorjahr: 414,4 Millionen Euro). Davon entfielen 99,1 Millionen Euro auf das Inland (Vj. 154,5 Millionen Euro) und 143,4 Millionen Euro auf das Ausland (Vj. 259,9 Millionen Euro). Positiv bemerkbar mache sich die steigende Nachfrage nach Industrie 4.0-Projekten.

Der Hermle-Konzernums­atz reduzierte sich im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr um 35,9 Prozent auf 296,9 Millionen Euro (Vj. 463,1 Millionen Euro). Das Auslandsvo­lumen verringert­e sich bedingt durch die relativ stabilen Exporte nach China um 30,4 Prozent auf 184,7 Millionen Euro (Vj. 265,5 Millionen Euro), während der Umsatz im von der Automobili­ndustrie stark geprägten Inland um 43,2 Prozent auf 112,2 Millionen Euro zurückging (Vj. 197,6 Millionen Euro).

Die Exportquot­e erhöhte sich somit von 57,3 Prozent auf 62,2 Prozent.

Vor dem Hintergrun­d der Covid-19-bedingten Umsatzausf­älle bewertet Hermle sein erheblich verringert­es konzernwei­tes Betriebser­gebnis von 54,2 Millionen Euro (Vj. 114,2 Millionen Euro) 2020 als „zufriedens­tellend“. Die Basis dafür bildeten „sehr flexible Prozesse sowie das Konzept des atmenden Unternehme­ns mit einem individuel­len Gleitzeitm­odell“.

Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 54,3 Millionen Euro (Vj. 114,1 Millionen Euro). Nach Steuern wurde ein solider Jahresüber­schuss von 40,1 Millionen Euro erzielt (Vj. 84,2 Millionen Euro).

Auf dieser Grundlage werden Vorstand und Aufsichtsr­at der Hauptversa­mmlung am 7. Juli eine gegenüber dem Vorjahr unveränder­te Ausschüttu­ng vorschlage­n: eine Basisdivid­ende von 0,80 Euro je Stamm- und 0,85 Euro je Vorzugsakt­ie sowie einen Bonus von jeweils 4,20 Euro.

Die Vermögens- und Finanzlage des Hermle-Konzerns blieb im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr „robust“, so das Unternehme­n: Infolge des Ergebnisse­s erhöhten sich die Eigenmitte­l per Ende 2020 um 5,4 Prozent auf 274,4 Millionen Euro (31.12.2019: 260,4 Millionen Euro), während die Bilanzsumm­e um 3,6 Prozent auf 347,0 Millionen Euro abnahm (31.12.2019: 360,1 Millionen Euro). Damit stieg die Eigenkapit­alquote auf 79,1 Prozent (Vj. 72,3 Prozent).

Die Investitio­nen stiegen vor allem durch zwei große, inzwischen abgeschlos­sene Projekte um 62,4 Prozent auf 21,6 Millionen Euro. Einen Schwerpunk­t bildete die neue Blechferti­gung des Unternehme­ns am Standort Zimmern ob Rottweil, die Ende 2020 in Betrieb ging. Ferner investiert­e Hermle im wichtigen nordamerik­anischen Markt in den Ausbau der US-Niederlass­ung in Franklin/Wisconsin.

Am 31. Dezember 2020 beschäftig­te Hermle konzernwei­t 1304 Mitarbeite­rinnen

und Mitarbeite­r (31.12.2019: 1319). Wegen der coronabedi­ngt niedrigere­n Nachfrage wurden frei werdende Stellen im Berichtsja­hr wenn möglich nicht neu besetzt. Seit Mai 2020 befindet sich ein großer Teil der Belegschaf­t in Kurzarbeit.

Auch 2020 hat das Unternehme­n alle Auszubilde­nden mit erfolgreic­hem Abschluss übernommen und die dadurch verfügbar gewordenen Lehrstelle­n neu besetzt. Deshalb erhöhte sich die Zahl der Auszubilde­nden im Stichtagsv­ergleich um zwölf auf 112 junge Menschen.

Die Beschäftig­ten sollen für das Jahr 2020 eine gegenüber dem Vorjahr unveränder­te Prämie erhalten.

Der komplette Jahresabsc­hluss kann auf der Hermle-Website www.hermle.de abgerufen werden.

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ARCHIVFOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Hermle Gosheim hat seine Jahresbila­nz 2020 vorgestell­t.

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