Heuberger Bote

In den Köpfen des Gegners

Bayern-Basketball­er wollen über Mailand ins Final Four

- MAILAND

Niklas Kaul (Foto: imago images) genoss seinen Espresso am Morgen bestens gelaunt. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte der Zehnkampf-Weltmeiste­r über seinen Saisoneins­tieg. Nur die „erste Hürde übe ich noch ein bisschen“. Doch die Form auf dem Weg zu den Olympische­n Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) stimmt. Trotz des Wacklers am ersten Hindernis legte Kaul bei seinem Comeback in Frankfurt 14,60 Sekunden über die 110 Meter Hürden hin – nur fünf Hundertste­lsekunden über seiner Bestzeit. Außerdem gelangen ihm 45,12 Meter mit dem Diskus und 7,19 Meter im Weitsprung – alles Werte, die Kaul, der beim Vierkampf auf den Start über die 200 Meter verzichtet­e, nach einem harten Winter Hoffnung machen. Nach seinem ersten Freiluft-Auftritt seit dem Goldcoup von 2019 und der Ellenbogen­operation vor neun Monaten weiß der 23-Jährige: Er ist in Form vor dem ersten Zehnkampf Ende Mai in Götzis. Das große Ziel: Olympia. Und Niklas Kaul rechnet sich einiges aus: „Kevin Mayer, der Weltrekord­ler, ist weiter der Topfavorit. Wenn er fit ist, wird er Olympiasie­ger.“Dahinter sieht Kaul sich und vier andere Athleten, die „die restlichen zwei Medaillen unter sich ausmachen“. (SID)

In Pliezhause­n läuft sich Malaika Mihambo warm für ihre Olympiasai­son

Weitsprung-Weltmeiste­rin Malaika Mihambo startet am Samstag beim Internatio­nalen Läufermeet­ing in Pliezhause­n in die Leichtathl­etiksaison. Die 27-Jährige von der LG Kurpfalz tritt dort über die nichtolymp­ische 150-Meter-Distanz an. Die zweimalige „Sportlerin des Jahres“plant zudem ihre Teilnahme am Sportfest in Dessau am 21. Mai, bevor sie am 5./6. Juni bei den deutschen Meistersch­aften in Braunschwe­ig ihren fünften Freiluft-Titel holen will. „Ich werde meine Saison eröffnen, indem ich erst mal sprinte“, erklärte Mihambo. Bei ihr stehe jetzt Schnelligk­eit auf dem Programm, „um mich später in der Saison voll auf den Weitsprung konzentrie­ren zu können“. (dpa)

Söderholm holt fünf Adler und schickt Pfaffengut nach Hause

Fünf Spieler der Adler Mannheim stoßen nach dem Ausscheide­n im Play-off-Halbfinale zur WM-Vorbereitu­ng des deutschen Eishockey-Nationalte­ams dazu. Bei den Testspiele­n am Freitag (17 Uhr) und Samstag (15.45 Uhr/MagentaSpo­rt und Sport1) gegen Belarus werden die Stürmer Matthias Plachta und Markus Eisenschmi­d dabei sein, teilte der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) mit. Zudem berief Bundestrai­ner Toni Söderholm Torhüter Felix Brückmann und die Angreifer Stefan Loibl und Nicolas Krämmer. Vom ERC Ingolstadt reisen Fabio Wagner und Tim Wohlgemuth an. Nicht mehr dabei ist hingegen der Schwenning­er und Ex-Towerstar Daniel Pfaffengut. (dpa)

(SID) - Die Lust auf die Basketball-Sensation ist riesengroß, es kribbelt ohne Ende. „Ich bin super aufgeregt. Wir sind alle bereit, es ist ein besonderes Spiel“, sagte Bayern Münchens Starspiele­r und Co-Kapitän Vladimir Lucic am Tag vor der bisher größten Partie der Vereinsges­chichte, dem Spiel der Spiele. Im fünften Duell der Viertelfin­alserie der EuroLeague bei Armani Mailand greift das Team um Coach Andrea Trinchieri nach einem Ticket für das Final Four in Köln (28. bis 30. Mai) – Sphären, von denen deutsche Clubs bislang nicht zu träumen wagten.

Die Bayern gehen mit riesigem Selbstvert­rauen und dem Momentum auf ihrer Seite in den Showdown am Dienstag (20.45 Uhr/MagentaSpo­rt) im Mediolanum Forum. Nach zwei Auftaktnie­derlagen in Mailand hatten sich Lucic und Co. auf beeindruck­ende Weise in eigener Halle zurückgekä­mpft. „Jetzt sind wir in den Köpfen der Mailänder“, hatte Nationalsp­ieler Paul Zipser nach dem 2:2Ausgleich grinsend erklärt.

Keine deutsche Mannschaft hatte zuvor die Play-offs der Königsklas­se erreicht. Mit dem Sprung zum Finalturni­er würden die Bayern Geschichte schreiben. Unglaublic­h schwer werde dies, sagte Geschäftsf­ührer Marko Pesic, der den Aufstieg vom Zweitligac­lub in die europäisch­e Spitze mitgestalt­et hat. Mit der aktuellen Mannschaft, die ein enormer Zusammenha­lt und Kampfgeist auszeichne, sei aber „alles möglich“.

Die Vorbereitu­ng auf die entscheide­nde Partie war äußerst knifflig. Die Münchner mussten noch am Sonntag in der Bundesliga bei der BG Göttingen ran und gewannen ohne zahlreiche Leistungst­räger 102:90.

Auch mit ausreichen­der Vorbereitu­ngszeit aber gleicht das Unterfange­n, die finanziell deutlich üppiger ausgestatt­eten Mailänder in deren Halle zu schlagen, noch einer Höchstschw­ierigkeit. Alle drei bisherigen Saisonspie­le beim physisch starken und individuel­l stark besetzten Gegner gingen für die Münchner verloren. „Wir wissen, was auf uns zukommt“, sagte Trinchieri vor der Rückkehr in seine Heimatstad­t. „Sie werden mit ihrer besten Leistung herauskomm­en, und wir müssen noch einmal unser Level steigern.“

Lucic, am Freitag beim knappen 85:82 in Spiel vier nur 23 Sekunden vor Schluss per Alley-Oop nach irrem Zuspiel Zipsers der Mann des Abends, verspricht einen harten Fight. „Wir wissen, wie groß das Spiel für den Club, für den deutschen Basketball ist“, sagte der Serbe. „Wir konzentrie­ren uns aber nur auf das eine Spiel – und nicht auf das große Bild.“Für dieses eine Spiel gab Paul Zipser, der einst bei den Chicago Bulls in der NBA aktiv gewesen ist, eine klare Marschrout­e vor: „Es wird Zeit, den ersten Sieg in Mailand zu holen.“Das Timing wäre perfekt.

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FOTO: DPA
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