Was die Statistik über den Lebensstil der Tuttlinger hergibt
Aber es gibt ein paar Eckdaten. An mancher Stelle sind Informationen schlichtweg nicht erfasst und verfügbar, bei den Stadtwerken will man sich zu einem Punkt aber bewusst nicht äußern.
Die Zahlen des Kraftfahrbundesamtes zeigen: In den vergangenen Jahren ist der Bestand an Autos in der Stadt stetig gestiegen, zwischen 2016 und 2020 um neun Prozent. Zuletzt waren 21 588 PKW im Stadtgebiet gemeldet. Im Vergleich dazu wuchs die Bevölkerung im selben Zeitraum um rund sechs Prozent. Wie sich die Autos auf die verschiedenen Antriebsarten verteilen, schlüsselt das Kraftfahrtbundesamt nur nach Landkreisen auf. Aus der Statistik geht aber hervor, dass von kreisweit mehr als 90 000 Fahrzeugen zu Beginn 2021 543 elektrisch waren. Die große Mehrheit entfiel mit 55 000 Fahrzeugen auf die Gruppe der Benziner.
Nach Angaben der SWT ist der Stromverbrauch im Raum Tuttlingen konstant gestiegen – von 231 Gigawattstunden im Jahr 2011 auf 240,6 Gigawattstunden im Jahr 2019. Ein gutes Drittel entfiel zuletzt auf Privatkunden.
An diese Zielgruppe liefert die Stadtwerke 100 Prozent Ökostrom aus Wasserkraft. Die anderen zwei Drittel des Stroms fließen aber an große Industrie- und Gewerbekunden mit einem Stromverbrauch von mehr als 50 000 Kilowattstunden pro Jahr. Diese Gruppe kann zwischen Öko- und Graustrom wählen. Wie die Kunden wählen, will die SWT aber nicht verraten.
Der selbsterklärte Erfolg, im vergangenen Jahr durch Ökostrom rund 35 000 Tonnen klimaschädliches CO2 vermieden zu haben, lässt sich damit aber nicht einordnen.
An anderer Stelle lässt sich dagegen ein eindeutiger Trend hin zu mehr grünem Strom ableiten. Im Stadtgebiet werden immer mehr Solarstromanlagen installiert, mit denen Tuttlinger für den eigenen Haushalt Strom generieren oder ins Netz einspeisen. Stand Anfang Mai gab es laut Bundesnetzagentur 635 Photovoltaik-Anlagen im Stadtgebiet. In den vergangenen fünf Jahren kamen somit rund 200 Anlagen hinzu.
Laut Angaben der Stadtwerke Tuttlingen ist der Trinkwasserverbrauch im Stadtgebiet in den vergangenen Jahren konstant gestiegen. Waren es im Jahr 2011 noch 1,82 Millionen Kubikmeter Wasser, lag der Verbrauch 2019 bei 2,08 Millionen Kubikmetern. Das ist ein Plus von 14,3 Prozent. Im selben Zeitraum wuchs die Stadtbevölkerung aber nur um rund neun Prozent an.
Auf diesem Feld gibt es gar keine Stadt-bezogenen Daten. Allerdings gibt es zwei Märkte in Tuttlingen, die auf Nachhaltigkeit setzen: Der Donaumarkt und der Unverpacktladen Waagemut. Beide Ladenbetreiber erkennen eine Entwicklung hin zu einem bewussteren Einkaufsverhalten. Gerade in der Coronakrise habe er „unwahrscheinlich
Beim Thema Müll ist die Datenlage ebenso schwer. Zwar kann das Abfallwirtschaftsamt sagen, wie viele Liter Bio-, Rest- und Papiermüll im Stadtgebiet abgeholt werden können, wenn man das Fassungsvermögen aller Tonnen zusammenrechnet. Über den Füllstand sagt das aber nichts aus. Jährlich werden im Stadtgebiet außerdem 16 000 gelbe Säcke ausgegeben. 16 000 weitere kommen hinzu, die sich die Bürger in den Abholstationen selbst besorgen.
Bei den Säcken komme es immer wieder vor, dass sie falsch befüllt seien, teilt das Landratsamt mit. Ebenso verhalte es sich bei Bio- und Restmülltonnen. Immer wieder würden Gefäße dann nicht geleert. „Dies ist insbesondere der Fall, wenn in den Restmüllbehältern Bauschutt entsorgt werden soll.“Aber auch hier gebe es zu Mengen und Ausmaß keine genaueren Angaben. (bwo)