Ex-Schwenninger überzeugt bei Nationalmannschaft
Daniel Schmölz trifft gegen Belarus – Für WM gesetzt ist Matthias Plachta
(wit) - Sieg und Niederlage hat es für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in ihren letzten WM-Testspielen gegen Belarus gegeben. Der ExSchwenninger Daniel Schmölz wusste zu überzeugen.
Am Freitag unterlag die DEB-Auswahl der Nationalmannschaft von Belarus noch mit 1:4. Der ExSchwenninger Schmölz von den Nürnberg Ice Tigers schaffte in Überzahl den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:2 (38. Minute). Bundestrainer Toni Söderholm: „Wir hatten einen brutal schlechten Start in das Spiel. Wir waren läuferisch unterlegen, haben die Zweikämpfe verloren.“Anderntags konnte die DEBAuswahl dann in ihrem sechsten und letzten Testspiel vor der Weltmeisterschaft den ersten Sieg einfahren, schlug Belarus mit 2:0. Diesmal war Deutschland von Beginn an wach. Der Mannheimer Markus Eisenschmid traf nach sechs Minuten zum 1:0. Allerdings ließen die Hausherren dann wieder viele Torchancen aus, so als sie ein doppeltes Überzahlspiel nicht nutzten. Im letzten Drittel markierten die Deutschen das vorentscheidende 2:0. Nach glänzender Vorarbeit des Straubingers Andi Eder konnte der Münchner Justin
Schütz sein erstes Länderspieltor markieren. „So ein Sieg vor der Abreise nach Riga tut gut, ist wichtig für das Selbstvertrauen“, sagte Schütz. Als bester Spieler der deutschen Mannschaft wurde am Samstag Felix Brückmann ausgezeichnet. Der Mannheimer Torwart durfte sich über einen „Shut-out“freuen. Bundestrainer Söderholm: „Das war eine starke Mannschaftsleistung. Insbesondere haben wir viele Schüsse geblockt, das war wichtig.“Kurios: Das deutsche Trainerteam war bei den beiden letzten Testspielen stark dezimiert. So durfte auch der Schwenninger Alexander Dück nicht an die Bande, musste sich vielmehr in Quarantäne begeben. Der zum Trainerteam dazu gestoßene US-Amerikaner Matt McIlvane war positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Doch was muss für die Welttitelkämpfe, die vom 21. Mai bis 6. Juni in Riga stattfinden, noch verbessert werden? „Wir müssen effizienter werden. Wir müssen auch in der neutralen Zone sauber die Pucks spielen, damit wir hinter die gegnerischen Linien kommen“, sagt der Bundestrainer.
Die deutsche Nationalmannschaft fliegt am kommenden Samstag, 15. Mai, nach Riga. WM-Auftakt ist am Freitag, 21. Mai, für Deutschland mit der Partie gegen Italien. Während die Schwenninger, Verteidiger Johannes Huß und Stürmer Boaz Bassen nach der ersten Phase der WM-Vorbereitung ausschieden und Wild-Wings-Stürmer Daniel Pfaffengut dem „Cut“des Bundestrainers nach der zweiten Phase zum Opfer fiel, war ein Mann auch in Phase drei noch dabei: Daniel Schmölz. Dem 29-jährigen Spätstarter glückten in fünf Länderspielen drei Tore. Schmölz, der von 2015 bis 2017 für die Wildschwäne der Hartgummischeibe nachjagte, wurde beim Süd-Letzten Nürnberg Ice Tigers mit 19 Treffern Toptorjäger und hat sich zu einem echten Knipser entwickelt. In seinen beiden Spielzeiten, die er für
Schwenningen auflief, kam er insgesamt nur zu 14 Toren. Im ersten Spiel gegen Belarus machte er aber nicht nur ein Tor, sondern erhielt nach einem hohen Stock seines Gegenspielers einen schmerzhaften „Cut“an der Lippe, der von einem Betreuer auf der Bank wohlgemerkt nicht genäht, sondern geklebt wurde. Am Samstag war dann Schmölz absprachegemäß für diese Partie aus dem Kader herausrotiert.
Absolut gesetzt für die WM ist Matthias Plachta. Der Mannheimer, der beim SERC das Eishockey spielen erlernte und mit Schwenningen in der Schüler-Bundesliga dem Puck nachjagte, gehörte 2018 auch zur DEB-Auswahl, die bei Olympia sensationell Silber holte. Sein Vater, Jacek Plachta, spielte in der Saison 2000/01 für den SERC. In der vergangenen Saison war er Trainer beim Oberligisten Crocodiles Hamburg. Der mittlerweile 51-jährige Deutschpole betreut in der kommenden Saison den polnischen Erstligisten GKS Katowice als Cheftrainer. Sein Sohn Matthias, der am Sonntag, 16. Mai, seinen 30. Geburtstag feiert, gilt seit vielen Jahren als Leistungsträger nicht nur der Adler Mannheim sondern auch der deutschen Nationalmannschaft.