Bundestrainer bootet Daniel Schmölz aus
Eishockey: Auch Kai Wissmann zählt nicht zum vorläufigen deutschen Eishockey-WM-Kader
(wit) - Der ExSchwenninger Dominik Bittner von den Grizzlys Wolfsburg hat gute Chancen, zur Eishockey-Weltmeisterschaft zu fahren. Daniel Schmölz wurde ausgebootet, Kai Wissmann nicht berücksichtigt.
Bundestrainer Toni Söderholm hat den Kader der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft für die Phase vier der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2021 in Riga (21. Mai bis 6. Juni) noch einmal vergrößert. Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes wird die letzten Tage in Nürnberg vor dem Abflug nach Lettland mit drei Torhütern, zehn Verteidigern und 15 Stürmern bestreiten. Das DEB-Team versammelte sich am Dienstag wieder in Mittelfranken und wird weitere wertvolle Trainingseinheiten absolvieren mit Blick auf den WM-Auftakt am 21. Mai gegen Italien (15.15 Uhr/ Sport1). Nicht mehr zum Kader gehören Torhüter Andreas Jenike (Iserlohn), die Verteidiger Oliver Mebus (Nürnberg) und Simon Sezemsky (Augsburg) sowie die Stürmer Daniel Schmölz (Nürnberg), Lucas Dumont (Köln) und Justin Schütz (München).
DEB-Coach Söderholm nominierte acht neue Spieler für das aktuell 28-köpfige Aufgebot. Von DEL-Meister Eisbären Berlin stoßen Torhüter Mathias Niederberger, Verteidiger Jonas Müller sowie das Sturmtrio Marcel Noebels, Lukas Reichel und Leonhard Pföderl zum Kader. Von den Grizzlys Wolfsburg erhielten die Verteidiger Dominik Bittner, der von 2017 bis 2019 für die Wild Wings auflief und Janik Möser eine Einladung. Zudem wird mit dem NHL-erfahrenen Tom Kühnhackl (Bridgeport Sound Tigers/AHL) der erste Nordamerika-Profi dazustoßen.
Über die größte Länderspiel-Erfahrung der hinzukommenden Spieler verfügt Marcel Noebels mit bisher 84 DEB-Einsätzen. Kühnhackl stand dem DEB-Team zuletzt bei der Olympia-Qualifikation für Pyeongchang 2018 zur Verfügung, die ebenfalls in Riga stattgefunden hatte. Etwas fragwürdig ist allerdings die Ausbootung von Daniel Schmölz. Der 29-Jährige war in der bisherigen dreiwöchigen Vorbereitung die positive Entdeckung. Der Ex-Schwenninger, der in Diensten der Nürnberg Ice Tigers steht, entpuppte sich als wahrer Knipser, markierte in fünf Testspielen drei Treffer.
Auch einigermaßen unverständlich, dass der gebürtige Schwenninger Kai Wissmann, der am Montag beim frischgebackenen deutschen Meister Eisbären Berlin um drei Jahre verlängerte, nicht im Aufgebot steht. Und dies obwohl der 24-jährige Verteidiger aktuell wohl die beste Saison seiner Karriere spielte. Nicht wenige Experten sind der Meinung, dass Wissmann beispielsweise praktisch in allen Bereichen stärker als der 21-jährige Verteidiger Colin Ugbekile von den Kölner Haien, der im Kader steht, ist.
Söderholm und sein Trainerteam – dabei sind unter anderen der Schwenninger Alexander Dück als Co-Trainer und der Ex-Schwenninger Ilpo Kauhanen als Torwarttrainer, werden die Mannschaft in drei Trainingsgruppen aufteilen. Am 15. Mai ist der Abflug nach Riga per Chartermaschine geplant, danach folgt eine Einzelquarantäne bis zum Abend des 18. Mai. Am 19. Mai kann die DEB-Auswahl erstmals vor Ort aufs Eis, um sich den letzten WMSchliff zu holen. wit
Der vorläufige WM-Kader Tor: Mathias Niederberger, Felix Brückmann, Niklas Treutle.
Abwehr: Marco Nowak, Jonas Müller, Marcel Brandt, Colin Ugbekile, Fabio Wagner, Korbinian Holzer, John Rogl, Moritz Müller, Dominik Bittner, Janik Möser.
Sturm: Tom Kühnhackl, Daniel Fischbuch, Frederik Tiffels, Sebastian Uvira, Tim Wohlgemuth, Markus Eisenschmid, Nicolas Krämmer, Stefan Loibl, Matthias Plachta, John Peterka, Maximilian Kastner, Andreas Eder, Marcel Noebels, Leo Pföderl, Lukas Reichel.