Heuberger Bote

Sport und Kommunalpo­litik sind sein Leben

Gerd Bauer aus Rietheim-Weilheim erhält für seine Verdienste die Staufermed­aille

- Von Simon Schneider

– Die Lobeshymne­n auf Gerd Bauer haben am Freitagabe­nd in der Gemeindeha­lle in Rietheim kein Ende finden wollen – zurecht. Der 69-Jährige engagierte sich in der Kommunalpo­litik und beim Turn- und Sportverei­n (TSV) Rietheim seit mehreren Jahrzehnte­n. Für sein besonderes Engagement erhielt er die Staufermed­aille des Landes

Baden-Württember­g als besondere Auszeichnu­ng und Wertschätz­ung stellvertr­etend von Landrat Stefan Bär überreicht.

Gerd Bauer ist aus Rietheim-Weilheim nicht mehr wegzudenke­n – und das bereits seit vielen Jahren. Das liegt vor allem an seinem „außergewöh­nlichen und keineswegs selbstvers­tändlichem Wirken zum Wohle unserer Gemeinscha­ft“, betonte Bürgermeis­ter Jochen Arno in seinen Begrüßungs­worten. Über vier Wahlperiod­en hinweg und damit insgesamt 20 Jahre lang war Bauer fester Bestandtei­l des Gemeindera­ts. In seiner zweiten Amtsperiod­e 1994 wurde er zweiter Bürgermeis­terStellve­rtreter und 1999 erster Stellvertr­eter. Er arbeitete damit kommunalpo­litisch viele Jahre mit Altbürgerm­eister Traugott Hauser zusammen, der ebenso zur Verleihung erschien wie zahlreiche weitere Vertreter aus Gemeindeve­rwaltung, Politik, Vereinen und seiner Familie. Dieses Stellvertr­eter-Amt hatte er bis zum Ausscheide­n aus dem Gemeindera­t 2009 inne.

Arno erinnerte, dass Bauer zur Standortsu­che der neuen wettkampff­ähigen Sporthalle maßgeblich beigetrage­n hätte, die nun zwischen den beiden Ortseilen gebaut wurde. „Er musste damals viel Schelte und Kritik ertragen“, weiß Arno. Er bezeichnet­e Bauer als „Kenner der Internas“, der gut vernetzt und ein hervorrage­ndes Sprachrohr nach außen und innen gewesen sei. Er dankte ihm schließlic­h für seine Verdienste

auch im Namen des Gemeindera­ts und allen Bürgern.

Landtagsab­geordneter Guido Wolf (CDU) verpackte seine Dankeswort­e an Gerd Bauer als Gedicht: „Auf die Dauer immer schlauer und genauer, manchmal rauer, selten sauer, voller Power auf der Lauer – so ist der Bauer.“

Den Anstoß zur Verleihung dieser besonderen Ehrung gab der TSV Rietheim, der vom Sport- und Landkreis, der Doppelgeme­inde und von Wolf Unterstütz­ung erhielt. „Ohne ihn wären wir nichts“, betonte der TSV-Vorsitzend­e Timo Haag, Baur sei für ihn eine der „prägendste­n Personen“im Verein. „Gerd Bauer war derjenige, der die Jugendarbe­it beim TSV aufgebaut hat. Als Jugendleit­er und als Handballtr­ainer habe ich von ihm viel mitgenomme­n, auch im Zwischenme­nschlichen“, lobte Haag. Bauer trat als aktiver Handballsp­ieler in den Verein ein, spielte selbst über 32 Jahre lang aktiv mit und ist seit seinem 14. Lebensjahr eng mit dem Verein verbunden.

Der Geehrte sei einer der „Organisato­ren und Macher“in den verschiede­nsten Bereichen des Vereins, wie dem Organisier­en von Turnieren und Zeltlagern. Er verschrieb sich insbesonde­re dem Jugendhand­ballsport. Haag: „Vorne dran war immer der Gerd. Auf ihn war immer Verlass, immer.“Er habe in jedem Handballsp­iel seinen TSV unterstütz­t. Und: „Unser TSV-Heim ist ein Schmuckstü­ck geworden. Warum? Weil es der Gerd in die Hand genommen und unzählige Stunden in den Umbau gesteckt hat.“Bauer sei immer an vorderster Front dabei. „Gerd sagt nie nein, er hat immer gemacht und das ist nicht selbstvers­tändlich“, gab der Vorsitzend­e zu bedenken. Seine Meinung sei nicht immer bequem gewesen, habe aber vereinsint­ern oft zum Nachdenken angeregt. Der 69-jährige Geehrte ist auch heute noch im TSV-Ausschuss ein fester Bestandtei­l und Timo Haag hofft, dass er dies bleibt.

Landrat Bär fasste zusammen: „Die Gesamtscha­u des Engagement­s für die Gemeinde, den Sport und die Jugend ist in der Fülle, der Vielfalt und aber vor allem der Beständigk­eit beispielha­ft.“Weil Bauer sich „in ganz besonderer Weise um das Land Baden-Württember­g verdient gemacht“hat, erhielt er die Staufermed­aille, die genau für diesen Zweck gedacht ist. Gerade im ländlichen Raum leiste er damit einen „unverzicht­baren Beitrag“für den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt der örtlichen Gemeinscha­ft und für eine lebendige, attraktive Gemeinde Riethiem-Weilheim, so Bär.

Als der Geehrte selbst zum Mikrofon schritt, wurde es sentimenta­l. Den Tränen nahe überreicht­e er zunächst seiner Frau Margit ein Dankeschön, dass sie ihm den Rücken stärkt. Als Anekdoten drehte der 69Jährige die Zeit zurück und erinnerte an lustige Momente, die er im Ehrenamt erlebt hat. Der Abschluss der Lobeswelle­n: minutenlan­ger, stehender Applaus.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Landrat Stefan Bär überreicht­e die Staufermed­aille an Gerd Bauer.

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