Pandemie, Hoffnung und versöhnliche Töne
Beim Bodensee Business Forum spricht Stiko-Chef Mertens vom Ende der Corona-Maßnahmen
- Die CoronaPandemie und ihre Folgen – dies war eines der zentralen Themen beim Bodensee Business Forum der „Schwäbischen Zeitung“. Nach einer virusbedingten Auszeit im Jahr 2020 trafen sich am Mittwoch am Bodensee unter dem Motto „Vernetzen statt verzweifeln – Ideen für eine Welt im Wandel“zum vierten Mal Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Forschung. Gesprochen wurde über die aktuell drängendsten Probleme und Themen. Und von der Veranstaltung in Friedrichshafen gingen an diesem Tag mehrere Signale der Hoffnung aus.
So gab es versöhnliche Töne von der afghanischen Frauenrechtlerin Zarifa Ghafari. Sie sprach sich für Verhandlungen mit den neuen Machthabern in Kabul, den Taliban aus. „Wir sind müde vom Krieg“, sagte die frühere Bürgermeisterin der Stadt Maidan Shahr, die im August nach dem Umsturz in ihrer Heimat nur unter Lebensgefahr
hatte fliehen können. Mittlerweile lebt sie in Nordrhein-Westfalen. „Benutzen Sie Logik, Worte, Politik und Strategien statt Waffen“, forderte die 29-Jährige. Kugeln könne man nicht aufhalten, indem man selbst auf sie schießt.
Eine positive Botschaft in Sachen Pandemie hatte auch Thomas Mertens, der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, in petto – auch wenn hierfür noch ein bisschen Geduld erforderlich ist. Der Ulmer Virologe zeigte sich überzeugt, dass die meisten Corona-Einschränkungen Mitte 2022 aufgehoben werden. „Ich bin guter Hoffnung, dass wir Mitte des Jahres normal werden leben können“, sagte Mertens.
Kritisch äußerte sich am Bodensee hingegen CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen. Er sieht die Europäische Union am Scheideweg. Röttgen forderte eine neue deutsche Außenpolitik mit mehr pragmatischen Ansätzen. Als Beispiel nannte er eine Zusammenarbeit mit einzelnen EUStaaten zu Einzelthemen. Denn: „Wir werden keine Außenpolitik der 27 kriegen.“