Mit wem man sich bettet, so schläft man
Altersforscher sind bei ihren Forschungen zu interessanten Forschungsergebnissen gelangt: Wichtiger Faktor, um möglichst alt zu werden, ist demnach reichlich kraftspendender Schlaf. Wobei es natürlich zu berücksichtigen gilt, dass jene Zeitgenossen, die wenig schlafen, dafür aber früher das Zeitliche segnen, ähnlich viel Leben im Wachzustand verbuchen können wie amtliche Schlafmützen.
Jedenfalls sind für die Ausgestaltung erholsamer Schlafzustände viele Aspekte wichtig, die umso schwerer zusammenzubringen sind, je mehr Leute in einem Bett schlafen. Denn während der eine es im Schlafgemach gerne kühl hat, friert’s den anderen sogar im Sommer. Der eine mag es stockdunkel, der andere braucht ein Nachtlicht. Ein Dritter ist völlig geräuschunempfindlich – und findet Ruhe selbst an vielbefahrenen Bundesstraßen. Während ein Vierter am liebsten den Stadtteil abriegeln würde, um möglichst wenig Geräusch an sein Ohr dringen zu lassen.
Die Lösung liegt – so betonen es Schlafforschende – in getrennten Schlafzimmern, sodass jedes Individuum sich in seinen nächtlichen Eigentümlichkeiten ausleben kann. Auch Bedrängnisse wie gutturales Schnarchen, nervtötendes Atemrasseln, Schmatzen oder gar Stoßseufzen können dann keinen Schaden mehr anrichten. So also werden Menschen schön alt – aber auch schön einsam, werfen hoffnungslose Romantiker ein. Wie heißt es so lyrisch frei nach Dichtermund? „Denn nicht selten wird vermisst, was einem auf den Keks gegangen ist.“Wenn es wegen unser aller Endlichkeit nicht mehr da ist. (nyf)
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