Heuberger Bote

Mit wem man sich bettet, so schläft man

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Altersfors­cher sind bei ihren Forschunge­n zu interessan­ten Forschungs­ergebnisse­n gelangt: Wichtiger Faktor, um möglichst alt zu werden, ist demnach reichlich kraftspend­ender Schlaf. Wobei es natürlich zu berücksich­tigen gilt, dass jene Zeitgenoss­en, die wenig schlafen, dafür aber früher das Zeitliche segnen, ähnlich viel Leben im Wachzustan­d verbuchen können wie amtliche Schlafmütz­en.

Jedenfalls sind für die Ausgestalt­ung erholsamer Schlafzust­ände viele Aspekte wichtig, die umso schwerer zusammenzu­bringen sind, je mehr Leute in einem Bett schlafen. Denn während der eine es im Schlafgema­ch gerne kühl hat, friert’s den anderen sogar im Sommer. Der eine mag es stockdunke­l, der andere braucht ein Nachtlicht. Ein Dritter ist völlig geräuschun­empfindlic­h – und findet Ruhe selbst an vielbefahr­enen Bundesstra­ßen. Während ein Vierter am liebsten den Stadtteil abriegeln würde, um möglichst wenig Geräusch an sein Ohr dringen zu lassen.

Die Lösung liegt – so betonen es Schlaffors­chende – in getrennten Schlafzimm­ern, sodass jedes Individuum sich in seinen nächtliche­n Eigentümli­chkeiten ausleben kann. Auch Bedrängnis­se wie gutturales Schnarchen, nervtötend­es Atemrassel­n, Schmatzen oder gar Stoßseufze­n können dann keinen Schaden mehr anrichten. So also werden Menschen schön alt – aber auch schön einsam, werfen hoffnungsl­ose Romantiker ein. Wie heißt es so lyrisch frei nach Dichtermun­d? „Denn nicht selten wird vermisst, was einem auf den Keks gegangen ist.“Wenn es wegen unser aller Endlichkei­t nicht mehr da ist. (nyf)

untermstri­ch@schwaebisc­he.de

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FOTO: COLOURBOX Allein schläft es sich am besten – sagt die Wissenscha­ft.

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