Heuberger Bote

Denkinger Albabtrieb: Die Schafe sind die Hauptakteu­re

Tausende Besucher verfolgen das Spektakel – Altes Handwerk und Erntekrone­n zu sehen

- Von Herlinde Groß

DENKINGEN - Auch der sechste Albabtrieb über das vergangene Wochenende hat nahtlos an die Erfolge bisheriger Veranstalt­ungen angeknüpft. Der Albabtrieb von der Sommerweid­e Klippeneck mit nahezu 1000 Schafen ist gleichzeit­ig verbunden mit dem Erntedanku­mzug aus der Sichelhenk­ezeit.

Der Albabtrieb hat am Sonntag mit einem ökumenisch­en Gottesdien­st im Festzelt unter dem Thema „Der gute Hirte“mit Pater Sabu und Pfarrer Oliver Helmers begonnen. Der Posaunench­or unter der Leitung von Christian Vosseler begleitete die Feier und Gesänge musikalisc­h.

Trotz der etwas unsicheren Wettervorh­ersage kamen die Besucher wieder in Massen. „Man spürt einfach, dass diese Großverans­taltung nach der Coronapand­emie ein großer Lichtblick für viele Menschen bedeutet“, sagte eine Besucherin. Und trotzdem sei es gut, dass diese Großverans­taltung nur alle drei Jahre stattfinde­t, denn die vielen Tausenden von Besuchern erfordern eine gewaltige Logistik und Organisati­on, so der vielfache Tenor der dicht an dicht stehenden Menschen beim Umzug.

An die 40 Gruppen und Wagen beteiligte­n sich daran. Natürlich waren die Schafe und viele andere Tiere die Hauptakteu­re, während die Denkinger

Vereine mit ihren Besenwirts­chaften die vielen Besucher verköstigt­en. Selbst das bisschen Nieselrege­n tat der allgemeine­n Fröhlichke­it und Festatmosp­häre keinen Abbruch. Auch die Besucher, die schon öfters am Umzug waren, waren begeistert.

Überall gab es nur fröhliche Gesichter, viele Tiere, vor allem viele,

viele Schafe, die eng zusammenge­rückt mit ihren Schäfern und der Schäferin Villing sowie den Hunden ganz brav durch die Menschenma­sse gingen. Prachtvoll­e Pferdegesp­anne, verschiede­ne mit Früchten und Blumen geschmückt­e Festwagen, Erntekrone­n, Trachten- und Volkstanzg­ruppen, Fahnenschw­inger und mehrere Musikkapel­len gaben dem Umzug etwas Besonderes. Dazu gab es landwirtsc­haftliche Darstellun­gen und Arbeiten aus früheren Zeiten, mit Brauchtum verbunden und alten Gerätschaf­ten. Diese wurden mit besonderem Applaus bedacht. Aus den Grundschul­kindern wurden „freche Früchten“, eine Bauernhoch­zeit zeigte die Kinderburg auf ihrem Wagen mit gleich zwei Pferdegesp­annen.

Ein Großteil der Denkinger Bevölkerun­g war als Teilnehmer des Umzugs oder bei anderen Aktionen im Einsatz. Aus der ganzen Region, von der Südpfalz bis Kiel, sowie aus der

Partnersta­dt Schirgiwal­de Kirschau (Sachsen) kamen Besucher, um dieses einmalige Erlebnis mit den Schafen zu erleben.

Mit großem Interesse verfolgten die vielen Ehrengäste mit Schirmherr­n Guido Wolf (MdL) und dem Präsident und Hauptgesch­äftsführer des Städte- und Gemeindeta­gs BadenWürtt­emberg, Steffen Jäger, das Treiben

Frühmorgen­s war das halbe Dorf schon auf den Beinen, um Marktständ­e, Zelte und Pavillons mit Sitzbänken aufzustell­en. Mit dem Erntealtar bot die katholisch­e St. Michaelski­rche den ganzen Tag über Auszeiten mit Impulsen und Stille an. Bei einem Durchgang durch den Handwerker­und Bauernmark­t stieg bald der Duft von selbstgema­chten Seifen und Kulinarisc­hem aus Besenständ­en in die Nase.

Zusätzlich gab es Produkte aus der Schafhaltu­ng, Schmuck, Waren aus

Wolle, Holz, Eisen und Ton, Honig, Tiroler Käse und Speck. Gleich zwei Gärtner boten Pflanzen und Blumen an. Natürlich durften auch die Socken-, Hüte- und Kleiderstä­nde nicht fehlen. Eine Tuttlinger Bäckerei glänzte mit vielen Torten- und Kuchenvari­ationen. Eine Flechterin zeigte das alte Handwerk des Stuhlflech­tens mit Rottang, und die Denkinger Filzfrauen demonstrie­rten in verschiede­nen Arbeitsgän­gen, was mit der Schafwolle geschieht. Einen großen Zulauf fand auch das Filzen mit Kindern. Für Stimmung auf dem Markt sorgte die Kapelle „Gaudi Brass Oaxa“.

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FOTOS: ALOIS UND HERLINDE GROSS Die Hauptakteu­re beim Albabtrieb: jede Menge Schafe.
 ?? ?? Am Freitagabe­nd feierten vor allem die jungen Gäste mit „Rotzlöffl“.
Am Freitagabe­nd feierten vor allem die jungen Gäste mit „Rotzlöffl“.
 ?? ?? Altes Zimmerhand­werk gab es zu sehen.
Altes Zimmerhand­werk gab es zu sehen.
 ?? ?? Die „Z’Lichtstube“ist unterwegs.
Die „Z’Lichtstube“ist unterwegs.

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