Trossingen bekommt einen Mietspiegel
(khr) - Der Trossinger Mietspiegel ist fertig. In den kommenden Wochen will die Stadt die Ergebnisse veröffentlichen. Die Datensammlung soll als Orientierungshilfe dienen. Sowohl Mieter als auch Vermieter können so vergleichen, ob der Preis für eine Mietwohnung über oder unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt.
Ende 2022 gab es eine umfangreiche Befragung zu diesem Thema. Die Trossinger Mieter und Vermieter wurden aufgerufen, in Form eines Fragebogens Angaben zu ihren Mietwohnungen zu machen. Dabei wurden unter anderem Lage, Größe, Energieträger und Effizienzklasse berücksichtigt. Die Fragebögen wurden 2022 zudem im gesamten nördlichen Landkreis über die Mitteilungsblätter verteilt.
„Für alle Städte und Gemeinden waren 511 Bögen verwertbar“, erklärt Trossingens Bürgermeisterin Susanne Irion. „Wenn man das ins Verhältnis zu dem Gesamtbestand an Wohnungen in den 21 Städten und Gemeinden unseres Gutachterausschusses setzt, wird auch klar, dass ein einfacher Mietspiegel eher Richtwertcharakter hat.“Das sei auch der Grund, warum die Ergebnisse noch nicht veröffentlicht wurden. Insbesondere für einige kleinere Gemeinden seien diese Werte nicht aussagekräftig genug.
Im Stadtgebiet sind jedoch ausreichend Daten zusammen gekommen. „Für Trossingen erachten wir die ermittelten Werte als repräsentativ und könnten diese auch veröffentlichen. Wir wollten uns jedoch möglichst einheitlich mit den umliegenden Gemeinden verhalten und werden uns dazu intern noch abstimmen“, so die Bürgermeisterin.
Bei den Trossinger Ergebnissen handelt es sich um einen einfachen Mietspiegel. „Anders als der qualifizierte Mietspiegel, der alle zwei Jahre an die Marktentwicklung anzupassen ist und nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen erstellt wird, hat der einfache Mietspiegel, wie wir ihn erstellt haben, keine Bindungswirkung“, sagt Susanne Irion. Dazu kommt, dass die Städte und Gemeinden, die vom Gutachterausschuss betreut werden, gesetzlich nicht dazu verpflichtet sind, einen Mietspiegel zu erstellen. „Dennoch haben die Höhen der ortsüblichen Mieten eine hohe Bedeutung. Etwa bei der Frage der Wirtschaftlichkeit von sozial gefördertem Wohnraum oder auch für Investoren und Bauträger“, so die Bürgermeisterin.