Heuberger Bote

Kirchvorpl­atz wird barrierefr­ei

Katholisch­e Kirche in Nendingen soll besser zugänglich werden – Streitpunk­t ist ein neuer Baum

- Von Simon Schneider

- Es tut sich was in Nendingen – jedenfalls wenn es um den Vorplatz der katholisch­en Kirche in der Bräunisber­gstraße geht. Durch die Neugestalt­ung soll ein barrierefr­eier Zugang in die Kirche entstehen. Um einen neuen Baum gab es dabei allerdings Meinungsve­rschiedenh­eiten.

Im Zuge anstehende­r Sanierungs­maßnahmen an der katholisch­en Kirche in Nendingen wurde die Zugänglich­keit der Kirche bemängelt. Diese ist durch die Stufe nicht behinderte­ngerecht und damit nicht barrierefr­ei. Die Abteilung Umwelt- und Grünplanun­g hat aufgrund dieser und weiterer Mängel im Vorplatzbe­reich einen Vorentwurf zur Neugestalt­ung des direkten Eingangsbe­reichs erarbeitet. Der Umweltbeau­ftragte der Stadt Tuttlingen, Michael Hensch, stellte in der jüngsten Ortschafts­ratssitzun­g die Planungen vor.

Demnach soll der Vorplatz mit einem geringen und behinderte­ngerechten Gefälle neu gebaut werden, so dass ein Zugang zur Kirche

ohne Schwelle möglich ist. Ebenso werde die Entwässeru­ng optimiert und entspreche­nd dem Gefälle angepasst. Der Kirchenein­gang soll auf dem Vorplatz mit Pflasterst­einen angelegt und gestaltet werden.

Und: Geplant ist im gleichen Zuge dieser Baumaßnahm­e, dass der bisher unscheinba­re Stadtgarte­n

direkt neben der Kirche am Friedhof mehr ins Auge fällt. Umgesetzt werden soll dies mit der Entfernung einer Hecke und mit der Installati­on großformat­igen Schrittpla­tten, die hineinführ­en und einen offenen Übergang in den Stadtgarte­n herstellen. Den Stadtgarte­n will die Stadtverwa­ltung zudem mit neuen Sitzbänken

versehen.

Diskussion­en löste allerdings ein möglicher neuer Baum aus, der laut Hensch zwischen dem Haupteinga­ng und dem Zebrastrei­fen gepflanzt werden soll – und zwar an der Stelle, an der bis 2007 bereits ein Baum war. „Keiner in der Stadtverwa­ltung Tuttlingen konnte mir sagen, warum der Baum seinerzeit verschwund­en ist“, sagte Hensch in der Sitzung. Dafür lieferte Ortsvorste­her Franz Schilling die Antwort postwenden­d: „Weil der Baum im Weg war. Vor der Kirche spielt sich vor allem bei Feierlichk­eiten alles ab. Ich brauche keinen Baum vor der Kirche.“

Die Ortschafts­räte Daniel Milkau und Xaver Schilling sprachen sich auch klar gegen einen neuen Baum aus, unter anderem weil es ohne den Baum heller sei und die ganze Kirche besser gesehen und wahrgenomm­en werde. Eva Zepf und Martin Berchtold dagegen waren von einem kleineren Baum nicht abgeneigt. Hensch könnte sich einen Baum mit rund sieben oder acht Metern Höhe und einem Blühcharak­ter vorstellen – er versprach, die Entscheidu­ng dem Ortschafts­rat zu überlassen.

Über den Baum abgestimmt wurde bislang nicht. Der barrierefr­eie Umbau des Kirchplatz­es dagegen wurde einstimmig befürworte­t. Insgesamt koste die gesamte Baumaßnahm­e knapp 105.000 Euro. Für den Baum samt Tiefbaumaß­nahmen kämen nochmal 14.000 Euro dazu.

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FOTO: S. SCHNEIDER Mehrere Räte haben sich dafür ausgesproc­hen, dass es kein Baum vor der Kirche gepflanzt werden soll.

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