Kirchvorplatz wird barrierefrei
Katholische Kirche in Nendingen soll besser zugänglich werden – Streitpunkt ist ein neuer Baum
- Es tut sich was in Nendingen – jedenfalls wenn es um den Vorplatz der katholischen Kirche in der Bräunisbergstraße geht. Durch die Neugestaltung soll ein barrierefreier Zugang in die Kirche entstehen. Um einen neuen Baum gab es dabei allerdings Meinungsverschiedenheiten.
Im Zuge anstehender Sanierungsmaßnahmen an der katholischen Kirche in Nendingen wurde die Zugänglichkeit der Kirche bemängelt. Diese ist durch die Stufe nicht behindertengerecht und damit nicht barrierefrei. Die Abteilung Umwelt- und Grünplanung hat aufgrund dieser und weiterer Mängel im Vorplatzbereich einen Vorentwurf zur Neugestaltung des direkten Eingangsbereichs erarbeitet. Der Umweltbeauftragte der Stadt Tuttlingen, Michael Hensch, stellte in der jüngsten Ortschaftsratssitzung die Planungen vor.
Demnach soll der Vorplatz mit einem geringen und behindertengerechten Gefälle neu gebaut werden, so dass ein Zugang zur Kirche
ohne Schwelle möglich ist. Ebenso werde die Entwässerung optimiert und entsprechend dem Gefälle angepasst. Der Kircheneingang soll auf dem Vorplatz mit Pflastersteinen angelegt und gestaltet werden.
Und: Geplant ist im gleichen Zuge dieser Baumaßnahme, dass der bisher unscheinbare Stadtgarten
direkt neben der Kirche am Friedhof mehr ins Auge fällt. Umgesetzt werden soll dies mit der Entfernung einer Hecke und mit der Installation großformatigen Schrittplatten, die hineinführen und einen offenen Übergang in den Stadtgarten herstellen. Den Stadtgarten will die Stadtverwaltung zudem mit neuen Sitzbänken
versehen.
Diskussionen löste allerdings ein möglicher neuer Baum aus, der laut Hensch zwischen dem Haupteingang und dem Zebrastreifen gepflanzt werden soll – und zwar an der Stelle, an der bis 2007 bereits ein Baum war. „Keiner in der Stadtverwaltung Tuttlingen konnte mir sagen, warum der Baum seinerzeit verschwunden ist“, sagte Hensch in der Sitzung. Dafür lieferte Ortsvorsteher Franz Schilling die Antwort postwendend: „Weil der Baum im Weg war. Vor der Kirche spielt sich vor allem bei Feierlichkeiten alles ab. Ich brauche keinen Baum vor der Kirche.“
Die Ortschaftsräte Daniel Milkau und Xaver Schilling sprachen sich auch klar gegen einen neuen Baum aus, unter anderem weil es ohne den Baum heller sei und die ganze Kirche besser gesehen und wahrgenommen werde. Eva Zepf und Martin Berchtold dagegen waren von einem kleineren Baum nicht abgeneigt. Hensch könnte sich einen Baum mit rund sieben oder acht Metern Höhe und einem Blühcharakter vorstellen – er versprach, die Entscheidung dem Ortschaftsrat zu überlassen.
Über den Baum abgestimmt wurde bislang nicht. Der barrierefreie Umbau des Kirchplatzes dagegen wurde einstimmig befürwortet. Insgesamt koste die gesamte Baumaßnahme knapp 105.000 Euro. Für den Baum samt Tiefbaumaßnahmen kämen nochmal 14.000 Euro dazu.