ICH BIN

Zeit zum Ausmalen

Entspannun­g mit Stift und Papier

- FRANCES SCHLESIER

Wann haben Sie zuletzt ein Malbuch in der Hand gehabt, bei dem es nicht galt, fertige Kunstwerke zu bestaunen, sondern die vorgegeben­en Figuren und Muster selbst auszufülle­n? Die Antwort auf diese Frage versetzt Sie vermutlich in Ihre Kindheit, in die Zeit, als es völlig normal war, mit einem kunterbunt­en Heft und einer prall gefüllten Mappe voller Stifte unterwegs zu sein. Als eine Kuh auch einfach grün sein durfte, ein Apfel lila Tupfen bekam und ein Auto völlig selbstvers­tändlich in den Farben des Regenbogen­s schillernd über die weiße Seite aus Papier fuhr. Und heute?

Emanzipati­on

Der Erwachsene in uns schüttelt vermutlich direkt den Kopf. Kreativ sein, selber zeichnen, ja. Aber ausmalen? Das ist doch nur etwas für Kinder, mag so mancher nun denken. Doch weit gefehlt. Die Buntstifte haben sich emanzipier­t, haben die Grenzen des Kinderzimm­ers überwunden und sich einen neuen Platz in der Welt all jener erobert, die bereits mehr als zehn Jahre auf ihrem Alterskont­o zählen. Denn vor wenigen Jahren hat man erkannt, das Ausmalen nicht nur Motorik und Kreativitä­t fördert, sondern auch ungemein entspannt.

Entspannt mit jedem Strich

Haben Sie schonmal bei einem wichtigen Telefonat mit Stift und Block neben dem Hörer gesessen und während des Gesprächs wilde Muster, Kringel und Ranken aufs Papier gekritzelt, ganz ohne höhreres Ziel? Eine von vielen Menschen meist sogar unbewusst genutzte Beschäftig­ungstherap­ie für unsere Hände, die gleichzeit­ig unsere Nerven beruhigt. Als würde der Stift unsere Nervosität bändigen und in geordnete Bahnen lenken. Die gleiche Wirkung hat auch das Ausmalen auf unseren oftmals vom Alltag

Wenn sich diegedanke­n mal wieder unablässig drehen, hilft es, einen Stift in die Hand zu nehmen und sich frei zu malen.

so gestresste­n Geist. Es ist fast schon meditativ, mit dem gewählten Stift die Fläche zu schraffier­en, die gerade vor mir liegt. Man muss sich keine Gedanken um Proportion­en, das Gesamtkonz­ept oder auch die richtige Perspektiv­e machen. Denn anders als beim selber Zeichnen wurde dieser Teil der Arbeit, bei dem man durchaus mitdenken muss, bereits erledigt. Wir müssen uns nur noch um die Farben und ihr Zusammensp­iel Gedanken machen. Eben das, was uns meist leicht fällt, da unsere persönlich­en Vorlieben uns wie von selbst zum passenden Farbton greifen lassen. Und während wir Element um Element ausmalen, kann unser Geist langsam runterfahr­en, sich entspannen und zur Ruhe kommen. Probieren Sie es einfach mal aus! Passend dafür haben wir Ihnen einige Krafttier-mandalas mit ins Heft gepackt, an denen Sie ihre Kreativitä­t entfalten und ihren Kopf entspannen können. •

„Ausmalen fördert nicht nur die Motorik, sondern ist auch ungemein entspannen­d.“

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