Jenseits aller Grenzen
Über die Suche nach der eigenen Mitte
In meinem Leben geht es viel um Selbstfindung, um zu sich selbst kommen. Bei mir und bei den Menschen, denen ich begegne. Der Anfang ist oft, aber natürlich nicht immer, mit einer Lebenskrise verbunden. Denn eine Krise wirft uns aus unserer Komfortzone, fordert uns heraus, uns neu mit der Welt, unseren Werten, uns selbst und unserem Leben auseinanderzusetzen. So birgt jede Krise in ihrem Keim direkt das Neue, Wachstum, einen Schritt weiter auf dem Weg zu mir selbst – wenn ich bereit bin diese als Chance zu sehen.
Liebe annehmen
Wie nun gehe ich diesen Weg? Ich begebe mich aus meinem vermeintlich sicheren Rahmen heraus und schaue nach Alternativen: Wie könnte es (mir) besser gehen? Dieses Schauen öffnet die Augen, gibt die Möglichkeit, wirklich Neues zu entdecken. Es führt zur Innenschau: Wer bin ich wirklich? Was geht in meinem Kopf vor, wenn mir Dinge im Leben begegnen, die ich mir anders wünsche, die zu akzeptieren mir schwer fällt? Und warum fällt es mir so schwer? Was sind meine Motive? Eine klassische Variante der Innenschau ist die Meditation. In der Stille begegnen viele dem Chaos ihrer Gedanken ein erstes Mal bewusst. In dieser Bewusstheit liegt ein großes Geschenk. Plötzlich weiß ich, was ich wann denke, weiß, welche Kreise mein Geist gerne zieht und weiß auch, ob ich diese Kreise (die oft Teufelskreise sind) nähren, fortsetzten möchte. Erst durch Bewusstheit bekomme ich eine Wahl, wird mir klar, dass ich eine Wahl habe, über meine Gedanken, über meine Gefühle und über mein Leben zu entscheiden. Ich kann erkennen, dass ich kein Opfer sondern Erschaffer meiner eigenen Realität bin. Dabei ist es wichtig, dass wir dem,
was wir im Inneren erkennen, mit liebevoller Achtsamkeit begegnen. Beobachte ich Vorwürfe und Zweifel, lasse ich sie los. Fast so, wie ich ein Kind oder einen Freund liebevoll auf Fehlverhalten hinweise und sie nicht dafür verurteile. Mit jedem wohlwollenden Gedanken mir selbst und meinen Mitmenschen gegenüber stärke ich solche Verbindungen in meinem Gehirn, die mich glücklicher machen.
Das Glück liegt in mir
Zu wissen wer man ist, wie man in schwierigen Situationen reagiert, ist enorm befreiend. Plötzlich liegt das Leben in meiner Hand. Ich kann es gestalten und verändern, bin nicht länger nur Mitläufer, Opfer meiner unbewussten Gedanken. Ich fühle wie es mir geht, und zwar am besten ganz ohne Vorbehalt und Wertung, und agiere aus dieser Ehrlichkeit mir selbst
Das Glück liegt ganz in mir und es liegt in meiner Hand.
und der Welt gegenüber. Dadurch wird das Erleben viel direkter, das Leben lebendiger und ein stilles Gefühl von Zufriedenheit, unabhängig von äußeren Umständen, breitet sich aus. Ich verstehe: Mein Glück hängt nicht vom Außen ab. Das Glück liegt in mir und es liegt in meiner Hand, ob ich bereit bin zu schauen und all das, was das „Nach-außen-strahlen“des Glückes aus meinen Innern hindert, liebevoll ins Herz zu nehmen und dadruch zu transformieren.
Mein spiritueller Weg
Seit ich denken kann, hatte ich Zustände der Entgrenztheit, der Einheit, der Weite, Liebe, Freude, die bedingungslos durch mich hindurch flossen. Dabei hatte ich nicht das Gefühl, auf diesen Körper beschränkt zu sein. Viel mehr war es ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit dem Sein an sich, das alles durchdringt. Eins-sein, Grenzenlosigkeit. Mit meinem Körper hingegen fühlte ich mich nicht sehr verbunden. Auf kindliche Weise suchte ich nach Antworten auf diese Erlebnisse. Alle Informationen, die ich über Gott fand, versuchte ich zu durchdringen, doch gab mir nichts wirklich eine Antwort auf mein Erleben. Meine Eltern waren mit 14 Jahren aus der Kirche ausgetreten und so stieß ich hier auf keine wirkliche Hilfe. Mit etwa zwanzig Jahren entdeckte ich ein Buch über Reiki und fühlte mich sehr angesprochen. Ich wurde Reiki-meisterin und arbeitete jeden Tag mit der universellen Lebensenergie, die alles durchströmt. Blockaden und Verspannungen in Körper und Psyche hindern diese Energie am freien Fluss, was Unglücklichsein zur Folge haben kann. Mit jeder Sitzung hatte ich das Gefühl, ausgeglichener, mehr ich selbst zu werden. Meine wundervolle Therapeutin lieh mir ein Buch über Schamanis-
"Zu wissen wer man ist, wie man in schwierigen Situationen reagiert, ist enorm befreiend.“
Dieser Weg führt zu mir selbst. Immer tiefer und tiefer, ohne Ende.
mus. Ich lernte das schamanische Reisen kennen, das Reisen in eine andere Wirklichkeit, jenseits der Verstandesebene. Danach folgten viele Seminare wie Aurabehandlung, eine Heilerausbildung, Kinesiologie, Satsang, Channeln... In dieser Entwicklung hatte ich immer mehr das Gefühl, alles was meinem wahren Kern im Wege stand, wegzuwaschen. Nach und nach breitete sich ein Gefühl der Ganzheit in mir aus. Bei meiner Yogalehrerausbildung lernte ich schließlich auch, ganz in meinem Körper anzukommen.
Wo stehe ich heute?
Heute verbinden sich das spirituelle Erleben mit dem menschlichen. Das eine vertieft das andere, beides durchdringt sich und keins ist von dem anderen zu trennen. Nur mit meinem Körper kann ich die Erfahrungen, die ich hier mache, erleben. Und die spirituelle Ebene ist für mich die Grundlage der materiellen, die alles Erfahren erst ermöglicht. All dies beinhaltet auch, Selbstliebe zu entwickeln, mit dem eins sein, was ist.
Seit einigen Jahren ist auch die Wald Healing Teil meines Weges, Teil meiner spirituellen Entwicklung. Einmal jährlich organisiere ich dieses spirituelle Festival für die ganze Familie, mit dem Thema „ gemeinsam wachsen“. All dies kann helfen, den passenden Weg zu sich selbst zu finden. Denn dieser Weg ist so vielfältig, wie wir Menschen es nun mal selber sind. Was ist dieser Weg heute für mich? Gehe ich ihn? Ich kann gar nicht anders, da sich das Leben vor mir entfaltet, jeden Moment als Möglichkeit zu sehen, ihm ganz zu begegnen – schauend nach innen, schauend nach außen mit wohlwollenden Augen der Liebe. Darin liegt Erkennen. Erkennen meiner Selbst als sich ständig wandelndes System aus Psyche mit Emotionen, Geist mit Gedanken, Körper mit Empfindungen und einem ruhigen Strahlen (man kann es auch Liebe nennen), das nicht vergeht, das strahlt in Leid wie auch in Freude. Wohin führt mich dieser Weg? Zu mir selbst. Immer tiefer und tiefer und tiefer, ohne Ende... •