Palästina in Performance
Eine außergewöhnliche Premiere steht am Samstag in den Münchner Kammerspielen an. Der aus dem Libanon stammende Künstler Rabih Mroué entwirft in seiner Perfomance „Ode To Joy“gemeinsam mit den Performerinnen Manal Khader und Linah Madjalanie ein Geflecht aus Realität und Fiktion. Dabei beschäftigt die Künstler die Frage, inwiefern medial vermittelte Bilder Bestandteil unserer Wahrnehmung von politischen Konflikten sind und unser Verständnis davon prägen.
Gefundene Dokumente, Interviews, Filmsequenzen, fragmentarische Spuren, verdichten sich in „Ode to Joy“zu einem Abend, dessen thematischen Hergang Mroué, Khader und Madjalanie folgendermaßen beschreiben: „Zu Beginn der Inszenierungsarbeit handelte das Stück von einer Revolution, der Revolution der Palästinenser, die im Nahen Osten stattgefunden hat. Aber mit der Zeit wich es davon ab, wurde zu einem Stück über das Olympia-Attentat in München im Jahr 1972. Schließlich tauchte ein Bett auf und das Stück beschäftigte sich mit ihm. Auch wenn wir noch nicht die Geschichte dieses Bettes kennen, wissen wir von seinem Schicksal: Tod durch Explosion.“
„Ode to Joy“ist eine Performance über den Prozess, Zukunft in Form möglicher Szenarien zu schreiben, über das Scheitern der Gegenwart an der Wirklichkeit und die Möglichkeit der Fiktion die Vergangenheit wieder zu erzählen. Die Aufführung ist in Englisch, Arabisch und Deutsch mit Übertiteln.
am Samstag, 10. Oktober, um 19 Uhr in den Münchner Kammerspielen, Maximilianstr. 28, Karten: Tel. 089/233 966 00