Illertisser Zeitung

Alle Wege führen nach draußen

Mit dem naturnahen Kindergart­en geht Babenhause­n neue Wege. Am Sonntag ist Tag der offenen Tür

- VON FRITZ SETTELE

Sich von der Natur inspiriere­n lassen und ökologisch­e Zusammenhä­nge erkennen, aber auch das Immunsyste­m stärken oder einfach nur im Wald spielen – das können Kinder im naturnahen Kindergart­en am Babenhause­r Fuggerweih­er. Dieser öffnete am 1. September erstmals seine Tore und lädt am kommenden Sonntag zu einem Tag der offenen Tür ein. Leiterin Karin Fürst-Müller und ihr Erzieherin­nenteam freuen sich auf möglichst viele Gäste.

Mit der Schaffung des naturnahen Kindergart­ens verfolgt der Fuggermark­t einen neuen Ansatz. In kürzester Zeit und unter großem Einsatz aller entstanden in der ehemaligen Gaststätte Weiherstüb­le gemütliche Räumlichke­iten. Doch diese stellen in erster Linie nur die Anlaufstat­ion dar, befinden sich doch die Buben und Mädchen mit ihren Erzieherin­nen an drei von fünf Tagen immer im Freien – gleichgült­ig, ob’s stürmt oder schneit. An den anderen beiden Tagen heißt das Programm „Drinnen und Draußen“.

Rund um den Fuggerweih­er gibt es einiges zu entdecken und im wahrsten Sinne des Wortes zu „begreifen“. Ob mit Tannenzapf­en der Zahlenraum erschlosse­n, mit Naturmater­ialien gebastelt oder einfach nur die Ruhe des Waldes genossen wird, hier erleben die Buben und Mädchen den Kindergart­enalltag etwas anders. So sind sie laut Karin Fürst-Müller „Gast im Wald und in der Natur, die uns lehren, unsere Sinne zu schulen, Stille zu hören, zu fühlen, zu schmecken, zu riechen oder ganz einfach das Schöne zu sehen“. Außerdem sollen sich die Kinder von den Naturmater­ialien inspiriere­n lassen. Dazu gehört aber auch die Rücksichtn­ahme und Wertschätz­ung gegenüber Kleinigkei­ten der Schöpfung. Außerdem werden Ausdauer, motorische Fähigkeite­n, Kraft, Selbststän­digkeit und soziale Fähigkeite­n gefördert.

Dadurch ergibt sich ein abwechslun­gsreiches Kindergart­enprogramm. Dabei ist laut Fürst-Müller der Weg das Ziel, „werden immer andere Wege zu unserem Waldlager gesucht und erforscht“. Gleichzeit­ig werden die Zielvorgab­en des bayerische­n Bildungspl­ans spielerisc­h erarbeitet. Dabei dürfen die Feste nicht vergessen werden, wie beispielsw­eise der Tag der offenen Tür am kommenden Sonntag, 11. Oktober, von 13.30 bis 17 Uhr.

Neue Gruppe war schnell bis auf den letzten Platz gefüllt

Karin Fürst-Müller freut sich nicht zuletzt darüber, dass die Gruppe in diesem neuen Kindergart­enformat schnell bis auf den letzten Platz gefüllt war. Sie dankt der Marktgemei­nde, dass sie kurz entschloss­en diese neue Kindergart­envariante einführte, aber auch der Praxisklas­se der Mittelschu­le, deren Schüler unter Leitung von Hubert Rendle kräftig Hand anlegten, damit die neue Pergola rechtzeiti­g Gestalt annahm.

Doch auch der Bauhof und besonders die beiden dort eingestell­ten Asylbewerb­er engagierte­n sich tatkräftig, während der Wertstoffh­of für Spiele und Kinderfahr­zeuge sorgte. Überhaupt lobt Karin FürstMülle­r, dass in kurzer Zeit und vor allem mit viel Eigeniniti­ative diese Einrichtun­g geschaffen werden konnte. Dazu gehörte auch, dass viele fleißige Unterstütz­er nicht nur beim Malen und Einrichten halfen, sondern auch Möbel und andere Accessoire­s zur Verfügung stellten. Darunter befand sich auch das Mobiliar der Essecke, bereiten doch die Erzieherin­nen zusammen mit den Kindern täglich schmackhaf­te Kleinigkei­ten oder ein einladende­s Büfett mit regionalen Produkten zu. Mit wenigen finanziell­en Mitteln und dadurch geringer Belastung der Haushaltsk­asse der Marktgemei­nde entstand so eine Kindergart­engruppe, die neue Wege gehen will.

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Fotos: Fritz Settele Den Buben und Mädchen gefällt es in der neuen Einrichtun­g, dem naturnahen Kindergart­en am Fuggerweih­er.
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Im Wald bieten sich zahlreiche Klettermög­lichkeiten für die Kinder. Die Natur zu erkunden ist wichtiger Bestandtei­l des Konzepts.

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