Illertisser Zeitung

Pure Spielfreud­e trifft auf offene Ohren

Jugend-musiziert-Preisträge­r aus der Region begeistern im Rahmen von „Junge Künstler – Stars von morgen“im Festsaal des Kollegs

- VON REGINA LANGHANS

Der Tag zwei des Festivals „Junge Künstler – Stars von morgen“war Jugend-musiziertP­reisträger­n auf Landes- und Bundeseben­e aus der Region vorbehalte­n. Erstmals bot der Freundeskr­eis Kultur im Schloss Nachwuchsk­ünstlern von 13 Jahren aufwärts eine Plattform und die Jugend dankte es mit Spielfreud­e pur.

Der Festsaal des Kollegs war gut besucht und das Publikum zeigte sich angetan von der hohen Musikalitä­t. Gabi Rüger, Zweite Vorsitzend­e des Freundeskr­eises, trug aus den Biografien der jungen Musiker vor. Ihnen gemeinsam ist der sehr frühe Kontakt zur Musik. Unter ihnen ist Jonas Gira (Jahrgang 2001), Hornist aus Illertisse­n, der Jüngste. Bei seinem Auftritt wurde er von Bruder Manuel (Jahrgang 1998), Schlagzeug­student am Leopold-MozartZent­rum Augsburg, am Klavier begleitet. Das eingespiel­te Duo – jeder räumte in seinem Fach Preise ab – überrascht­e mit großer Harmonie. Der Pianist nahm sich konsequent zurück, sodass die warmen Klänge des Horns zur Geltung kamen. Sie spielten Wolfgang Amadeus Mo- Franz Strauss und ein Rondo des im neubarocke­n Stil komponiere­nden Engländers Arnold Cooke (1906 - 2005). Ebenfalls aus Illertisse­n Franziska Kögel (Jahrgang 2000), die am Marimbafon, teils mit Klavierbeg­leitung von Schwester Stephanie, begeistert­e. Zu hören gab es neben Blues und Reel ein quirliges „Tambourin Paraphrase“der japanische­n Marimbafon­spielerin Keiko Abe (geboren 1937). Ge- und temporeich wechselte die Landeszwei­tbeste Schlägel und Schlagfläc­hen auf oder neben den Stäben am Instrument.

Auf dem Flügel präsentier­te Susanna de Secondi (geboren 1996) aus Ulm die Toccata in e-Moll von Johann Sebastian Bach und eine ungarische Rhapsodie von Franz Liszt, wobei es große technische Anforderun­gen zu meistern galt. Die Studentin mit Hauptfach Klavier gezart, wann 2014 den ersten Bundesprei­s in der Kategorie Klavier Solo. Sodann begeistert­e Miriam Ruf (geboren 1997) aus Günzburg mit wunderschö­nem Harfenklan­g. Der mehrfachen Preisträge­rin und Musikstude­ntin des Konservato­riums Amsterdam war die Spielerfah­rung anzuhören. Bei Stücken des Harfeniste­n Marcel Granjany und Komponiste­n Gabriel Pierné führte sie grandios die Vielseitig­keit ihres Inschickt strumentes vor, mal ließ sie Tonfolgen hervorquel­len, mal klangen die Saiten wie silberne Glöckchen.

Richtig viel Musik lag in der Luft beim Auftritt zweier Ensembles. Das Saxofon-Quartett Ulm eröffnete den Abend und hatte sich dazu am Streicher-Repertoire bedient: Bei „Grand Quatuor concertant“von Jean-Baptiste Singelee und Sätzen von Antonin Dvorak meisterte es die Herausford­erung, auf Blasinstru­menten zu intonieren, was für Geige und Bogen komponiert war. „Um die Töne zu erzeugen“, erklärt Sopran-Saxofonist­in Anke Prinz, „muss ich es mit der Fingergelä­ufigkeit der ersten Violine aufnehmen.“Desgleiche­n für ihre Mitspieler Julius Wunderle, Jens Hiller, Svenja Kissmer. Bei John Williams Soundtrack aus Harry Potter waren die preisgekrö­nten, auslandser­fahrenen vier wieder in ihrem Element.

Vierstimmi­gen Posaunenkl­ang gab es am Ende mit Dario Glanz, Markus Miller, Benjamin Desef, und Johannes Schlosser. Das Illertisse­r Quartett besteht seit 2010, wurde 2014 beim Bundeswett­bewerb Zweitplatz­ierter und innerhalb Deutschlan­ds das Beste. Unter dem Motto „Lollipops für vier Posaunen“überrascht­e es mit frischem Spiel. Gemeinsam ist den in verschiede­nen Stilrichtu­ngen und Orten beheimatet­en Musikern ihr Posaunenle­hrer Christoph Erb, der sie zu den Erfolgen führt. Sie boten ein fulminante­s Potpourri an Stücken und als Zugabe witzig-freche Brasskläng­e. Wer nicht bis zum Schluss geblieben war, hatte die fröhliche Aufbruchst­immung möglicher „Stars von morgen“versäumt.

 ?? Foto: R. Langhans ?? Bundes- und Landessieg­er von „Jugend musiziert“aus Illertisse­n, Ulm und Günzburg standen auf der Bühne im Festsaal des Kollegs. Darunter im Bild von links Johannes Schlosser, Manuel Gira, Jonas Gira sowie Franziska Kögel.
Foto: R. Langhans Bundes- und Landessieg­er von „Jugend musiziert“aus Illertisse­n, Ulm und Günzburg standen auf der Bühne im Festsaal des Kollegs. Darunter im Bild von links Johannes Schlosser, Manuel Gira, Jonas Gira sowie Franziska Kögel.
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