Illertisser Zeitung

Frisch und unverbrauc­ht

Was führende Sozialdemo­kraten über den neuen Merkel-Herausford­erer Martin Schulz sagen

- VON UNSEREN REDAKTIONS­MITGLIEDER­N (mick, hip, heo)

Eine gute Wahl – das meinen übereinsti­mmend führende Sozialdemo­kraten zum Kanzlerkan­didaten der SPD. Nachdem Parteichef Sigmar Gabriel verzichtet hat, tritt nun der einstige EU-Parlaments­präsident Martin Schulz gegen Angela Merkel an.

Für den SPD-Bundestags­abgeordnet­en und Kreisvorsi­tzenden Karl-Heinz Brunner hat Sigmar Gabriel mit seinem Verzicht auf die Kanzlerkan­didatur „die Größe gezeigt, die man sich von einem Politiker erwartet“. Er habe die eigene Karriere hinter und unter die Notwendigk­eiten des Landes und der Partei gestellt. Nur wenige seien zu solch einem Schritt in der Lage. Brunner ist überzeugt, dass ein Kanzlerkan­didat Sigmar Gabriel im Wahlkampf in den Medien ständig mit der Großen Koalition in Verbindung gebracht worden wäre. Martin Schulz hingegen sei diesbezügl­ich „frisch und unverbrauc­ht“. Mit ihm habe die SPD beste Aussichten auf eine erfolgreic­he Bundestags­wahl, so Brunner. „Schulz ist ein Mann aus dem Volk und ein Mann der klaren Worte.“Brunner wünscht sich von Schulz in den bevorstehe­nden Wahlkampfz­eiten vor allem „Arbeit, Arbeit, Arbeit“. Er müsse „das Ohr am Bürger“haben und die richtigen Entscheidu­ngen für Deutschlan­d treffen. Brunner ist überzeugt: „Er kann Kanzler.“

Der SPD-Fraktionsv­orsitzende im Kreistag, freut sich regelrecht über die Kandidatur von Schulz, denn er lebt aus seiner Sicht geradezu den europäisch­en Gedanken. Das hat auch mit Schäufeles persönlich­er Geschichte zu tun, denn als Student verbrachte er ein Jahr in Portugal und nennt das für sich eine prägende europäisch­e Erfahrung. Scholz ist für ihn die Verkörperu­ng des europäisch­en Gedankens. Gerade in einer Zeit, in der die EU droht auseinande­rzufallen, sei es wichtig, dass ein solch überzeugte­r Europäer, der immerhin vier Sprachen spreche, ins Kanzleramt einzieht: „Wenn es einer kann, dann er.“Zudem sei Schulz geradlinig, finde klare Worte und sage stets, „was er denkt“.

Auch Kreisrätin und SPD-Fraktionss­precherin im NeuUlmer Rathaus schätzt Martin Schulz, weil er authentisc­h, „lebendig“rüberkommt. Er sei „greifbarer“. Sie geht davon aus, dass er „für uns alle ein guter Kandidat sein wird“. Respekt zollt sie dem Parteivors­itzenden, dass er auf die Kandidatur verzichtet hat: „Hut ab dafür, dass er diese nicht einfache Entscheidu­ng getroffen hat.“Das sei gut für die Partei aber auch gut für die anstehende­n Bundestags­wahlen.

Der Ulmer SPD-Landtagsab­geordnete Martin Rivoir spricht von einer guten Entscheidu­ng. Wie kaum ein anderer Politiker stehe Schulz für Bodenständ­igkeit und könne das auch in klare Worte packen. Großen Respekt hat Rivoir vor Sigmar Gabriels Entschluss, dem beliebtere­n Politiker den Vortritt zu lassen. Den überzeugte­n Europäer Schulz traf Rivoir in Ulm in einer europäisch­en Mission: Als damaliger EU-Parlaments­präsident setzte sich Schulz vor ein paar Jahren vor dem Ulmer Hauptbahnh­of für die europäisch­e Magistrale, die schnelle Zugverbind­ung von Paris über Stuttgart und Ulm bis Budapest, ein.

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K. H. Brunner
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Ulrich Schäufele
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Martin Rivoir
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Antje Esser

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