Illertisser Zeitung

Krach um das Haus der Kunst

Das Museum nutzten einst die Nationalso­zialisten. Jetzt soll es umgebaut werden

- (dpa)

dargestell­t. Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) warf ihnen „Irreführun­g“vor, weil es nur um die Energiespa­rte gegangen sei. Die Stadt hatte dies damals auch so kommunizie­rt. Die Initiatore­n machen aber geltend, dass zum Zeitpunkt der Frage-Formulieru­ng noch kein Vertragsen­twurf vorgelegen habe. Aussagen von Politikern seien nicht maßgeblich. In erster Instanz vor dem Augsburger Verwaltung­sgericht scheiterte­n die Fusionsgeg­ner mit einer Klage.

Der Senat am Verwaltung­sgerichtsh­of machte gestern aber deutlich, dass er wohl eine andere Auffassung als die Augsburger Richter vertreten werde, sollte es zum Urteil kommen. Ein solches fiel noch nicht. Ein Szenario ist, dass das Verfahren eingestell­t wird, wenn die Parteien den Streit für erledigt erklären. Voraussetz­ung dafür wäre wohl, dass die Stadt erklärt, dass ihr damaliges Agieren nicht passte.

Bruno Marcon, Sprecher der Initiative, sagte, dass es grundsätzl­ich problemati­sch sei, wenn der Stadtrat und die Stadtregie­rung als Adressaten eines Bürgerbege­hrens gleichzeit­ig dessen Rechtmäßig­keit einschätze­n und darüber entscheide­n. „Jetzt ist klar: Man darf nicht auf juristisch­em Weg politische Entscheidu­ngen abschmette­rn.“

Stadt-Sprecher Richard Goerlich sagte, man werde sich mit dem Vorschlag des Verwaltung­sgerichtsh­ofs zur Verfahrens­beendigung befassen. Bei der Prüfung der Rechtmäßig­keit von Begehren habe man die aktuelle Rechtsprec­hung ohnehin stets im Auge, so die Stadt zur Frage, ob das Verfahren Auswirkung­en auf die Zukunft haben wird. Auch in Zukunft werde die Stadt jedes Bürgerbege­hren – wie es gesetzlich vorgeschri­eben ist – rechtlich prüfen. registrier­t, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 400 Fälle gewesen. Die hochanstec­kenden Erreger lösen schwere Durchfälle und Erbrechen aus. Wir recherchie­rten beim Robert-Koch-Institut (RKI), der Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung (BzgA) sowie der Deutschen Gesellscha­ft für Verdauungs­und Stoffwechs­elkrankhei­ten (DGVS) und beantworte­n wichtige Fragen:

Wo kommen Noroviren vor?

Noroviren sind weltweit verbreitet. Sie infizieren vor allem Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen über 70 Jahren, die oft auch schwerer erkranken als andere Altersgrup­pen. Dies trägt dazu bei, dass Norovirus-Erkrankung­en die überwiegen­de Ursache von akuten Ausbrüchen in Gemeinscha­ftseinrich­tungen, Krankenhäu­sern und Altenhei-

Um die Sanierung des Hauses der Kunst in München gibt es Streit. Dass die Sanierung „dringend“ist, betont Kunstminis­ter Ludwig Spaenle. Doch die Pläne des britischen Architekte­n David Chipperfie­ld führen zu Diskussion­en. Im Kunstaussc­huss des Münchner Landtags ging es gestern hoch her.

Denn SPD und Grüne sind mit den Umbaupläne­n von Chipperfie­ld nicht einverstan­den: „Es ist doch absurd, das Gebäude wieder so anzuschaue­n, wie es die Nazis gewollt haben. Ich kann nicht einfach die Bäume wegrasiere­n und so tun, als wenn nichts passiert wäre“, sagte Sepp Dürr von den Grünen. Rückendeck­ung bekam er vonseiten der SPD. Georg Rosenthal sagte: „Ich möchte diesen Bruch haben, möchte den auch architekto­nisch spüren. Ich möchte die demokratis­che Antwort dort spüren.“

Zum Verständni­s: Im Haus der Kunst hatten die Nationalso­zialisten ihre Auffassung von deutscher Kunst zelebriert. Der geplante Umbau erinnert an den Originalzu­stand des Gebäudes von 1937. Unter anderem soll eine Mauer an der Südseite entfernt und wieder durch Stufen ersetzt werden. Die Zukunft der engen Baumreihe, die in den 1950er Jahren an der Prinzregen­tenstraße entstanden ist und das Gebäude versteckt, stellte Chipperfie­ld zur Diskussion. „Bei dem Projekt geht es nicht in erster Linie um die Bäume.“Der stellvertr­etende Ausschussv­orsitzende Oliver Jörg (CSU) forderte einen „Dialog mit den Bürgern“zu dem Thema. „Das Haus der Kunst soll wieder ein Ort der Münchner und für alle weltweit sein.“Der Ausschussv­orsitzende Michael Piazolo von den Freien Wählern warnte derweil vor zu viel Angst vor dieser Architektu­r: „Die Nazis sind – Gott sei dank und ich hoffe für immer – Geschichte und der Bau ist da. Ich kann mir vorstellen, dass man sich dem nun auch offensiv stellt.“

Für die Sanierung stehen nach Angaben von Minister Spaenle rund 80 Millionen Euro zur Verfügung. „20 Millionen ist der Bundestag bereit, zu übernehmen“, sagte der CSU-Politiker.

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Foto: Haus der Kunst David Chipperfie­ld hat Pläne vorgelegt, wie er das Haus der Kunst in München umbauen würde.

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