Piraten entern das Legoland
Für 26,6 Millionen Euro entsteht bei der Klötzchenwelt ein neues Themenhotel
Das Feriendorf des Günzburger Legolands hat in den vergangenen Tagen eine neue Zufahrt bekommen. Denn dort, wo bisher die Autos am Campingplatz vorbei in Richtung Rezeption fuhren, ist jetzt eine Baustelle. 26,6 Millionen Euro investiert die Muttergesellschaft Merlin Entertainments Group hier in ein neues Hotel für bis zu 594 Gäste. Der Name: Pirate Island.
„Es wird aussehen wie eine Insel, die Piraten übernommen haben“, sagt Legoland-Geschäftsführer Martin Kring im Gespräch mit unserer Zeitung. „Von außen werden Läden und Geschäfte zu sehen sein, alles, was man als Pirat so braucht, vom Zahnarzt bis zur PapageienPost. Und ein altes Fort und Kanonenkugeln erinnert daran, dass die Piraten die Insel gekapert haben.“
Im Inneren der beiden dreistöckigen, L-förmig angeordneten Gebäudeteile verbergen sich 142 Zimmer, ein Restaurant mit 320 Sitzplätzen und eine Bar. Dazu kommt eine Terrasse, die weiteren 120 Restaurantgästen Platz bietet. Die Kapazität im Feriendorf erhöht sich dadurch um 28 Prozent auf 2684 Gäste pro Nacht. Die entsprechende Nachfrage ist da, sagt Martin Kring. „Wir haben im Moment im Feriendorf kein Produkt, das nicht gut läuft.“Von Wohnmobil-Stellplätzen über Campingfässer, Familienzimmer in Bungalows bis zu den mittlerweile drei Burghotels ist in den Monaten April bis November Hochbetrieb, die Auslastung hervorragend, freut sich der Parkchef.
Der Trend, das belegten aktuelle Zahlen, gehe dabei immer mehr in Richtung Kurzurlaube. „Die Menschen machen statt langer Ferien mehrere kurze Aufenthalte – dafür geben sie dabei aber Vollgas.“Viele Gäste kommen dabei immer wieder zurück nach Günzburg, sagt Legoland-Sprecherin Stefanie Ossig. Ähnlich wie die Zimmer in den drei Burghotels – das letzte wurde erst im vergangenen Jahr eröffnet – werden auch die Zimmer im neuen Piratenhotel aufgebaut sein: Für die Kinder gibt es einen eigenen Bereich mit Stockbett, vom Elternzimmer abgeteilt durch das gemeinsame Bad. Die Gestaltung der Räume ist dabei ganz auf das Piratenthema ausgerichtet: Das Doppelbett beispielsweise scheint durch einen speziellen Bodenbelag auf einem Treibholz-Floß auf dem Wasser zu schwimmen, Papageien und Piraten aus Lego säumen die Wände.
Und auch im Restaurant und der Piraten-Taverne wird alles auf das Thema abgestimmt sein: Ein LegoKellner mit Holzbein soll ebenso zu sehen sein wie ein „sprechendes“Fass, den Spielbereich für die Kinder bildet eine Schatzhöhle. Im Eingangsbereich empfängt ein imposanter Mast mit Segeln und Legofiguren die Besucher. Und draußen vor dem Eingang lädt ein gewaltiges Schiff mit Röhrenrutsche und Klettermöglichkeiten zum Spielen ein. 100 Arbeitsplätze in den Bereichen Gastronomie, Hauswirtschaft und Rezeption entstehen nach Angaben von Legoland durch den Hotelneubau, den erneut vor allem heimische Unternehmen stemmen werden. Zu Ostern 2018 soll Eröffnung sein.
Nicht zuletzt das Restaurant mit seiner offenen Küche bietet Legoland Entwicklungsmöglichkeiten auch bei seiner Winteröffnung – die hat sich mittlerweile zu einem Renner entwickelt. Das zusätzliche Restaurant neben dem bestehenden in der Königsburg, dem Steakhouse und dem Dschungelbuffet bietet noch mehr Platz für Veranstaltungen – und den, da sind sich die Parkbetreiber sicher, werden die Gäste auch nutzen.