Bürgerinitiative zeigt sich ernüchtert
Kritik an Zahlen der Prüfer
Egal, wie die Regierung von Schwaben letztendlich prüfen wird, für Susanna Oberdorfer-Bögel von der Bürgerinitiative „Geboren im Süden“gleicht die Situation einer Einbahnstraße. Wenn die Zahlen von KPMG und die angespannte Finanzlage des Landkreises zugrunde gelegt würden, „muss man unterstellen, dass kein Kreisrat mehr ernsthaft versuchen wird, in Illertissen eine Geburtenstation zu errichten“, sagte sie gestern Nachmittag nach einem Gespräch mit Landrat Thorsten Freudenberger auf Nachfrage unserer Zeitung.
Die Ernüchterung war auch Dr. Peter Marz und Wolfgang Karger anzumerken. Sie kritisieren, dass bei den Berechnungen der Wirtschaftsprüfer von KPMG von einer Geburtenstation ausgegangen worden sei, die isoliert vom Krankenhaus betrieben würde. Die im normalen Betrieb eintretenden Synergie-Effekte seien nicht berücksichtigt worden. „Man kann alles kaputt rechnen, wenn man will“, so Karger.
Beispielsweise seien die Personalkosten für eine Labormitarbeiterin nur der Geburtenstation zugerechnet worden, erklärte Susanna Oberdorfer-Bögel. Die Sorge der Bürgerinitiative sei nun, dass „Illertissen hinten runterfällt“, sprich, dass das dortige Krankenhaus ohne Geburtenstation nicht mehr zu halten ist und ganz geschlossen wird, während ein Gesamtkonzept für die anderen Kliniken weiter fehle.